Am kommenden Samstag um 14 Uhr wird die KSV Holstein zum zweiten Spiel in der Rückrunde antreten. Beim Aufstiegskandidaten und aktuellen Tabellenzweiten FC Ingolstadt können die Störche nach dem 3:0 Auswärtserfolg in Burghausen selbstbewusst und befreit aufspielen.
Es muss ein vollkommen ungewohntes Gefühl für Holstein-Trainer Christian Wück und seine Störche sein, denn zum ersten Mal im Jahr 2010 muss die KSV Holstein nicht um eine wetterbedingte Absage eines Pflichtspiels bangen.
Es geht nämlich zum Auswärtsspiel nach Ingolstadt und der dort ansässige FC hat als ehemaliger Zweitligist natürlich eine Rasenheizung.
Im Training fallen Tore
Anders als das derzeitige Wetter ist Trainer Christian Wück heiß: Heiß, dass die Saison endlich weitergehen kann. Heiß, dass seine Spieler da weitermachen können, wo sie vor gut einer Woche beim 3:0 Auswärtserfolg in Burghausen aufgehört haben. Heiß, dass die Mannschaft zeigen kann, dass sie unter seiner Führung dazugelernt hat. „Im Training fallen mittlerweile viele Tore, das war nach meiner Ankunft in Kiel nicht immer so. Aber wir haben generell einen Schritt nach vorne gemacht, nicht nur durch die Neuzugänge an Qualität hinzugewonnen“, erklärt der 36-Jährige selbstbewusst.
Daher sieht er auch keinen Anlass, die eigene Taktik auf den Zweitligaabsteiger FC Ingolstadt auszurichten: „Natürlich ist Ingolstadt eine technisch starke Mannschaft, aber wir werden versuchen unser Spiel zu machen und mutig nach vorne zu agieren. Unser Ziel sind drei Punkte“, verkündet Wück, der im Hinspiel Ende August 2009 im Holstein-Stadion noch nicht auf der KSV-Bank saß. Dennoch dürfte er bestimmt einiges von dem 2:2 Unentschieden gehört haben: Eine enge Partie war es. Ingolstadt lag zweimal nicht unverdient in Front, doch die Störche kämpften bis zum Letzten und erzielten dank eines Kopfballtores von Fiete Sykora in letzter Sekunde den 2:2-Ausgleich. Der kaufmännische Leiter Wolfgang Schwenke erinnert sich auch immer wieder gerne an das packende Spiel und „das Wir-Gefühl“ zurück, das zwischen Mannschaft und Zuschauern nach dem erreichten Punkt geherrscht hatte.
Die Vorzeichen beider Mannschaften haben sich indes im Verlaufe der Saison im Vergleich zum Hinspiel geändert: Ingolstadt ist auf dem besten Weg einer Rückkehr in die 2. Bundesliga, rangiert nach fünf Spielen in Folge ohne Niederlage mit 37 Punkten – trotz zweier Spiele Rückstand im Vergleich zu den weiteren Teams an der Tabellenspitze – auf Platz 2. Zuletzt trennte sich der FC 0:0 vom Tabellenführer VfL Osnabrück. Holstein, ebenfalls mit zwei Spielen im Rückstand, ist 18. und mitten im Abstiegskampf. Doch berücksichtigt man die unterschiedliche Anzahl an Saisonspielen der einzelnen Teams, beginnt der Abstiegskampf faktisch ab Platz 9, denn nur fünf Punkte trennen Holstein von dem Platz im Mittelfeld. Mit weiteren Zählern könnte der Holstein-Fahrstuhl somit im Eiltempo aus dem Tabellenkeller nach oben führen.
Holt dabei, Nagel droht auszufallen
Mit im Holstein-Fahrstuhl wird am Samstag auch wieder Top-Scorer Michael Holt sein. Nach seiner Gelb-Sperre in Burghausen wird er voraussichtlich für Stephane Vujcic in die Startelf rücken. Dafür ist ein Einsatz von Youngster Patrick Nagel gefährdet, der aus dem Training leicht angeschlagen kam. Christian Wück kann somit nahezu aus dem Vollen schöpfen, obgleich er wohl keine weiteren Veränderungen in der ersten Elf vornehmen wird.
Nachdem gegen Burghausen zwei Störche ihr Debüt im KSV-Dress feiern konnten, wird es am kommenden Wochenende ein weiteres neues Holstein-Gesicht der Saison 2009/10 im Stadioninnenraum geben. Neben Christian Wück wird der neuer Co-Trainer Bernd Heemsoth auf der Bank Platz nehmen und eine Art Comeback feiern. 2003 assistierte er bereits dem damaligen Holstein-Trainer Hans-Werner Moors. Damals dauerte seine Amtszeit ein Jahr. Geht es nach Heemsoth soll diese Dauer jetzt übertroffen und erfolgreicher gestaltet werden. Am Besten mit einem Dreier aus dem ersten Spiel gegen Ingolstadt …
Voraussichtliche Aufstellung:
Frech - Lamprecht, R. Müller, Schyrba, Jürgensen - Jerat - Schüßler, Holt, Meyer - Sykora, Cannizzaro
Fanabend
Am Mittwoch tummelten sich rund hundert Holstein Anhänger im Wirtshaus am Stadion ein, um beim Fanabend dabei zu sein. Von Seiten des Vereins, waren Geschäftsführer Wolfgang Schwenke, Trainer Christian Wück, sportlicher Leiter Andreas Bornemann, sowie der seit Anfang der Woche neue Co-Trainer Bernd Heemsoth. Auch die Holstein Spieler Tim Jerat, Youngster Florian Meyer und die beiden Neuzugänge Massimo Cannizarro und Benjamin Schüßler ließen sich den besonderen Abend nicht entgehen.
Eine gute Stunde wurden Fragen der Fans beantworten, die sie zuvor über das Holstein-Forum formulieren konnten. Die Diskussionsrunde führte Stadionsprecher und R.S.H-Moderator York Lange.
Geschäftsführer Wolfgang Schwenke berichtete von strukturellen Neuerungen im Stadion, so ist unter anderem ein Familienblock geplant und die Werbeaktion, welche neue Mitglieder anlocken soll, ist weiter am Laufen. Hauptthema des Abends war jedoch die anhaltenden schlechten Wetterbindungen, die es der KSV weder ermöglichen normal zu trainieren, geschweige die, teilweise schon verschobenen, Punktspiele in der dritten Liga zu absolvieren. Gegen die ca. 50 cm hohen Schneemassen im Stadion soll nun aber angekämpft werden. „Wir werden bereits in dieser Woche alle Maßnahmen ergreifen, damit wir unser nächstes Heimspiel im Holstein-Stadion austragen können“, erklärte Schwenke.