Am Samstag müssen die Kieler Störche im Auswärtsspiel gegen den SV Sandhausen endlich beweisen, dass sie mehr als nur ein Unentschieden erzielen können. Mit einem aktuellen Rückstand von acht Punkten auf einen Nicht-Abstiegsplatz steht die KSV Holstein das Wasser sprichwörtlich bis zum Halse.
Nebenbei wird der Medienrummel vor und während der Partie größer sein als erwartet: Der Schiedsrichter der Partie wird Michael Kempter heißen, der nach seinem Medienspektakel um eine vermeintliche Affäre mit dem ehemaligen DFB-Schiedsrichter-Sprecher Manfred Amerell erstmals wieder ein Profi-Spiel pfeifen wird.
Es sind noch acht offene Spiele bis zum Saisonende. Acht Spiele in denen maximal 24 Punkte erzielen werden können. 24 Punkte, die reichen könnten, um den Klassenerhalt zu erreichen. Ob nun Zweckoptimismus oder harte Fakten – ein Sieg gegen Sandhausen wäre der dringend notwendige Schritt gen Positivismus. Mit dem 3:0 Erfolg im SHFV-Pokal gegen Weiche Flensburg belegten die Störche, dass sie noch gewinnen können, auch wenn der Gegner nicht drittklassig war. „Ich denke dennoch, dass ein gewisser Druck für die Mannschaft vorhanden war“, so Trainer Wück.
Sandhausen
Das Spiel gegen Sandhausen sieht der Chef-Coach als Chance, Selbstbewusstsein zu sammeln, um die nachfolgenden Partien erfolgreich zu meistern. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg schätzt Wück als starke und robuste Truppe ein, die den Kielern rein körperlich überlegen sei und psychologisch gelöst spielen kann. „Wir müssen agieren und nicht reagieren“ fordert er von seinem Team. Mit Motivation ins Spiel gehen, um den Sieg nach Hause zu holen, lautet die Devise. „Ein schmutziges 1:0 reicht aus.“
Storchennest
Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist aufgrund der anhaltenden schlechten Ergebnisse angespannt. Der Abstieg steht kurz vor Vollzug. Christian Wück, der bei seiner Amtsantretung im vergangen Oktober mit hochgesteckten Zielen nach Kiel kam, gab zu: „Als Trainer bin ich der Unzufriedenste hier. Aber das Vertrauen des Vereins und der Mannschaft ist enorm ermutigend. Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass das Potenzial da ist. Die Stärken, die wir haben, müssen wir nur noch zum Vorschein bringen.“ Sowohl Trainer, als auch Mannschaft glauben fest an den Klassenerhalt:“ Ich habe schon Pferde kotzen gesehen. Alles ist möglich“, gibt sich der Trainer zweckoptimistisch. Das Spiel gegen Sandhausen am Samstag wird zeigen, ob aus Zweckoptimismus doch noch wahrer Optimismus werden kann. Anstoß ist um 14 Uhr im Hardtwaldstadion.
Medienrummel, jedoch nicht wegen Holstein oder Sandhausen
Das Drittligaaufeinandertreffen wird im übrigen von Michael Kempter geleitet, der vor wenigen Wochen noch für Schlagzeilen gesorgt hatte, nachdem bekannt geworden war, dass er ein sehr inniges Verhältnis zum ehemaligen DFB-Schiedsrichter-Sprecher Manfred Amerell gehabt haben soll. Nach 83 Tagen feiert der 27-jährige Schiedsrichter somit sein Comeback auf der Profifußballbühne. Für ein größeres Medienaufkommen ist somit gesorgt.
Voraussichtliche Aufstellung:
Frech – Lamprecht, Schyrba, Rohwer, Jürgensen – Müller, Jerat – Heider, Sykora, Meyer – Wulff.
Das nächste Heimspiel von Holstein-Kiel findet am 13.4. gegen die Mannschaft von Ex-Profispieler Mehmet Scholl, Bayern München II, statt.