Aufgrund einer Protestverhandlung ist es bei der X-35-Weltmeisterschaft zu neuen Ergebnissen gekommen.
Die niederländische „Just4Fun“ hat Wiedergutmachung für die vier Regatten, die sie nicht mitsegeln konnte, bekommen. Daher rückte die „Just4Fun“ auf Rang drei vor und holte Bronze. X-41 ist unverändert. Hier die neuen Ergebnisse und der neue Text..
Ergebnisse
X-35-WM
Endstand (9 W):
1. “Legagain” (Alessandro Solerio/Sanremo) 3, 3, 1, 2 (10) 5, 4, 1, 7, 26,
2. “Roxana” (Kimmo Vähätalo/Turku) 2, 5, 3, 9, (12) 3, 3, 4, 2, 31.
3. „Just4Fun“ /Albert Kooijman/NOORDWIJK) 1,1,9,1,(19),6,6,6,6, 36,80,
4. “X.O” (Kekkonen Teemu/Espoo) 12, 13, 2, 3, (21) 4, 2, 17, 1, 54.
5. “Giochelotta” (conte francesco/Italien) 7, (12) 6 11, 8, 7, 5, 10, 58,
6, „Xen“ (Torsten Bastiansen/Flensburg) 9, 8, 13, (18) 9, 6, 9, 2, 3, 59,
X-41-EM:
Endstand (9 W):
1. „König&Xie“ (Sven Erik Horsch/Hamburg) 1, 3 2, 1, 2, 1, 2, 1 (DNC) - 13 Punkte, 2. „Lexington“ (Thomas Føyen/Oslo) 3, 1, 3, (6,00) 1, 2, 1, 4, 1 - 17, 3. „Extasy“ (Thomas Brügge/Neumünster) 5, 6, 1, 2, (9), 3, 4, 3, 3 - 27, 4. “Premium” (Priit Tammemägi/Viimsi) 4, 8, 4, 4, (8), 4, 5, 2, 2 - 34, 5. X-Effekt“ (Jan Birger Jansen/Oslo) 4, 5, 3, 5, 6, (8), 3, 7, 7 – 40, 6. “Galatea” (Florian Fahr/NOR) 8, 2, 5, (9), 3, 5, 6, 6, 42.
Xen Schlacht auf der Kieler Woche geschlagen
Die Hamburger „König&Xie“ bei der Europameisterschaft in der X-41-Klasse, und die italienische „Lelagain“ als Weltmeister der X-35-Klasse sind die Titelträger ihrer Meisterschaften bei der 127. Kieler Woche. Beide Teams überzeugten mir überragenden Leistungen in ihren Klassen und durften bei der Siegerehrung die Pokale und Tutima- Uhren als Trophäe entgegen nehmen.
Die spannenden Rennen um den ersten Europameisterschaftstitel in der X-41-Einheitsklasse hat die „König&Xie“ des Hamburgers Sven Erik Horsch mit einer eindrucksvollen Serie für sich entschieden. Nach neun Wettfahrten mit vier Tagessiegen, drei zweiten und einem dritten Rang gewann die „König&Xie“ mit 13 Punkten vor dem ärgsten Wiedersacher „Lexigton“. Das Team der norwegischen Yacht von Thomas Foyen kam auf 17 Zähler. Den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich die „Extasy“ des Neumünsteraners Thomas Brügge.
Bei fünf bis sechs Windstärken aus östlichen Richtungen, aber nach dem Vortagssturm immer noch mächtiger Welle hatte sich die „König&Xie“ mit einem souveränen Sieg vorzeitig den Meistertitel gesichert und war bereits auf dem Heimweg, als die verbliebene Flotte von acht Schiffen die letzte EM-Regatta auf dem Stollergrund segelte. „Wir sind sehr glücklich über den Titel“ freute sich Steuermann Sven Erik Horsch beim Siegerbier am Bootssteg, als hinter ihm gerade die Flotte der X-35-Yachten nach ihren Rennen festmachte. Der Hamburger war besonders über die Konstanz erfreut, mit der seine Crew die EM fuhr. „Wir haben acht Rennen lang die gut die Spur gehalten“, meinte Horsch, der eine so „klasse Performance“ im Vorwege der EM nicht erwartet hatte. „Aber wir haben in der Lexington und der Extasy auch gute Gegner gehabt“. Zufrieden mit dem Abschneiden war Thomas Brügge. „Mehr war einfach nicht drin“, sagte der Neumünsteraner, der nicht mit seiner kompletten Crew angetreten war. „Aber wir sind sehr zufrieden“.
Beim dritten deutschen Team lief es am letzten Wettfahrttag nicht so gut, wie Taktiker Roland Gäbler nach den zwei sechsten Plätzen der „Galatea“ einräumte. Für den Tornadosegler ist das Engagement auf der X-41 eine schöne Erfahrung. „Auch wenn es für mich eine große Umstellung ist, macht das Segeln in dieser Klasse viel Spaß. Die junge Crew – zur Hälfte Italiener und Deutsche – macht noch einige Fehler. Das liegt zwischen Gut und Desaster“, so Gäbler. Am Ende sprang Rang sechs heraus. „Das ist ganz okay“.
Nach dem unglücklichen vierten Rang bei der WM 2008 im eigenen Land hat es die italienische Crew der „Lelagain“ um Steuermann Alessandro Solerio endlich geschafft: Weltmeister 2009, mit einer von der Konkurrenz anerkannten Leistung. „Das war schon eine tolle Serie. Die Italiener haben bei allen Bedingungen gute Leistungen gezeigt und verdient gewonnen“, kommentierte Torsten Bastiansen den Titelgewinn.
Ein Platz auf dem Treppchen verpasste die Flensburger „Celox“ wieder mit einem unglücklichen letzten Rennen. Am Vortag hatte die Crew um Steuermann Achim Griese die Luv-Tonne berührt und musste einen Kringel drehen. Gestern nahm das Team die Tonne gleich ganz mit (im Ruder verhakt) und sorgte für ein heilloses Durcheinander an der Bahnmarke. Drei Minuten dauerte die Befreiung mindestens, als Letzte musste das Team die Verfolgung aufnehmen. „Das war ganz großes Kino“, flüchtete sich Miteigner und Mastmann Sven Anderssen in Sarkasmus. „Dümmer als wir es gemacht haben, kann man es nicht machen“, haderte Achim Griese mit sich und seinem Taktiker Morten Henriksen. Die Enttäuschung über den achten Gesamtplatz war groß. „Das tut schon richtig weh, die Stimmung bei uns ist richtig mies. Vor allem, weil das letzte Rennen alles kaputt gemacht hat“, meinte der Hamburger. Zudem handelte sich die „Celox“ noch einen Protest ein, weil sie zuvor der „Immac X“ von Christian Soyka reingefahren war.
Eine ganz andere Stimmungslage herrschte ganz am Ende des Bootssteges, wo die „Xen“ die Woche über festgemacht hatte. Die Tagesfrage nach der Leistungseinstufung auf einer Skala von eins bis zehn beantwortete Steuermann Torsten Bastiansen wie aus der Pistole: „Ganz klar neuneinhalb“. Mit einem zweiten und einem dritten Rang hatte sich die Flensburger „Xen“ nicht nur auf Platz sechs vorgefahren (bestes deutsches Schiff), sondern ihren auf dem Begleitboot sitzenden Taktiker zu Jubelstürmen getrieben. Gerade in der letzten Wettfahrt, als die „Xen“-Crew professionell auf der Welle als Dritte ins Ziel schoss, und auf dem Spi-Kurs sogar die neuen Weltmeister überflügelte und in Schach hielt. „Wir hatten heute wirklich ein gutes Händchen“, kommentierte Torsten Bastiansen den letzten Wettfahrttag, bedauerte aber auch, dass die niederländische Crew der „Just4Fun“ nach einer Kollision am Vortag nicht mehr aktiv in das Rennen eingreifen konnte. Die deutsch-italienische Crew um den niederländischen Steuermann Albert Koijman erhielt Wiedergutmachungspunkte und landete am Ende doch noch auf dem Treppchen.
Viel Lob von allen Teilnehmern erhielt Wettfahrtleiter Eckart Reinke. Einhellige Meinung der Segler: Bei dem Wind und diesen Wellen so perfekte Kurse auszulegen ist schon ein Kunststück. Lob ging auch an die gesamte Wettfahrtleitung auf dem Start- und Zielschiff „Alpha Tauri“. „Bei dem Wellengang die letzten Tage möchte ich dort nicht an Bord gewesen sein“, meinte Thomas Brügge.
Alle Ergebnisse unter www.kieler-woche.de