KIELerLEBEN gibt den ultimativen Kinotipp für den letzten Monat des Jahres: Inside Llewyn Davis.
Ein neuer genialer Streich der Coen-Brüder: Mit „Inside Llewyn Davis“ erzählen sie die Geschichte eines Erfolglosen, der dem Publikum mit seiner einzigartigen Art sehr schnell ans Herz wächst.
1961 in der Metropole New York: Ein paar Jahre, bevor die Folk-Bewegung in Gestalt von Bob Dylan ihren neuen Messias findet, versucht der Sänger Llewyn Davis (Oscar Isaac) in Manhattans brodelnder Musikszene Fuß zu fassen. Der Tod eines Band-Kollegen bildet dabei den Auftakt für eine lange Odyssee, die den Songschreiber von einer Gäste-Couch zur nächsten führt, denn eine eigene Wohnung kann er sich schon lange nicht mehr leisten. Dabei kreuzen sich Davis’ Wege immer wieder mit denen seiner ehemaligen Freundin Jean Berkey (Carrey Mulligan). Die jähzornige Sängerin ist nach einer ungeplanten Schwangerschaft denkbar schlecht auf ihn zu sprechen, obwohl unklar ist, ob das Kind nicht doch von ihrem Ehemann Jim (Justin Timberlake) stammt, der ebenfalls Musiker ist und Davis gelegentlich bei sich schlafen lässt oder ihn zumindest bei Auftritten begleitet. Gelenkt von dem vagen Ziel, die Manager-Ikone Bud Grossman (F. Murray Abraham) zu treffen, spielt sich Davis durch unzählige Cafés und Kneipen und macht dabei auf dem Weg nach Chicago die Bekanntschaft von zwei Jazz-Musikern (John Goodman und Garrett Hedlund), die seinen Fähigkeiten mit süffisanter Geringschätzung begegnen.
Doch Llewyn gibt nicht auf: Er kämpft für seinen Traum, endlich von seiner Musik leben zu können und möglichst viele Menschen zu berühren. Doch dabei verpasst er viele Chancen: Als er in Chicago endlich Grossman vorspielt, bietet der ihm zwar kein eigenes Album an, aber immerhin, in einem Trio mitzuwirken. Llewyn lehnt ab. Er legt sich mit Leuten an, die ihm verbunden sind und ihn unterstützen könnten. Er erkennt die Liebe nicht, wenn sie vor ihm steht. Er knüpft nicht das, was man heute ein Netzwerk nennen würde, weder mit dem musizierenden Gefreiten Troy Nelson noch mit dem Gesangskünstler Al Cody, sondern brüskiert die Menschen aus Dogmatismus. Dennoch ist er ein Loser mit Herz.
Kinostart: 5. Dezember
Oscar Isaac
Der Schauspieler ist der Sohn eines Kubaners und einer Guatemaltekin. 2005 machte er auf der berühmten Juliard-School in New York seinen Abschluss in Schauspielerei. Bekanntheit erlangte er jedoch erst 2006, als er in der Bibelverfilmung „Es begab sich aber zu der Zeit …“ Joseph, den Ziehvater Jesu verkörperte, und 2007 für seine Darstellung im Rahmen der MovieGuide Awards mit dem Grace Award ausgezeichnet wurde.