Im September veröffentlichte Ivy Quainoo ihr zweites Album „Wildfires“. KIELerLEBEN sprach mit ihr über Musik und ihr Leben nach „The Voice of Germany“. KIELerLEBEN: Was hat sich seit „The Voice of Germany“ bei dir verändert? Wie fühlt sich dein Leben als Sängerin jetzt an?
Ivy Quainoo: An sich ist bei mir alles gleich geblieben. Ich mache immer noch dieselben Sachen, ich fahre immer noch U-Bahn (lacht kursiv) und treffe immer noch meine alten Freunde. Das einzig andere ist, dass mein Beruf jetzt Sängerin ist. Ich kann auf Tour gehen und Alben aufnehmen.
À propos Album: Vor kurzem ist dein neues Album „Wildfires“ herausgekommen, das als deine persönlichste Platte gilt. Gibt es darin keine Einflüsse mehr von „The Boss Hoss“, deinen Mentoren von „The Voice of Germany“?
Bei meinem neuen Album habe ich mit vielen verschiedenen Leuten zusammengearbeitet. „The Boss Hoss“ waren diesmal nicht mit dabei, obwohl wir immer noch ein super Verhältnis haben. Musikalisch gesehen erinnert nur wenig an „The Voice“. Aber ich glaube, für „The Boss Hoss“ war es auch wichtig, dass ich mich selbst weiterentwickle, dass ich rausgehe und meine eigene Musik mache.
Was hat dir „The Voice“ für das Rausgehen ins Showgeschäft gebracht? Fühlst du dich auf die Branche gut vorbereitet?
Am Anfang war es auf jeden Fall ein Overflow. Bei „The Voice“ waren wir auch schon im Fernsehen und haben Interviews für die Presse gegeben. Aber es war ja alles zu unseren Gunsten. Es wurde hauptsächlich Positives über uns geschrieben. Als die Show vorbei war, musste man den Umgang mit der Presse wieder neu lernen: Wie gibt man sich? Was sagt man?
Musstest du auch wieder neu lernen, live vor einem Publikum aufzutreten?
„The Voice“ war für meine Live-Auftritte eine gute Vorbereitung, aber ich musste mich ein bisschen umarrangieren. Vorher war es eine Fernsehshow. Man ist die ganze Woche in Interviews, es werden Aufzeichnungen gemacht und dann ist die Liveshow. Natürlich sind da superviele Leute, die zugucken – auch vor dem Fernseher. Aber es ist noch einmal eine ganz andere Sache, wenn die Leute die eigene Musik kennen, mitsingen können und zu Konzerten kommen.
Würdest du anderen empfehlen, in das Musik-Business über eine Casting-Show einzusteigen?
Ich selbst war nie Fan von Casting-Shows und würde es niemandem empfehlen. Bei mir war es auch eher Zufall, dass ich mitgemacht habe. Ich bin durch einen Freund zum Casting gekommen, und dann hat es sich so entwickelt. Ich denke, wenn man wirklich auf die Musik aus ist, dann kann man es auch erst mal auf dem normalen Weg versuchen. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Wäre für dich auch ein anderer Weg in Frage gekommen?
Auf jeden Fall! Ursprünglich wollte ich Gesang studieren. Ich war auch vorher in einer Band. Für mich persönlich war „The Voice“ aber eine gute Erfahrung. Ich konnte mich musikalisch weiterentwickeln und habe gelernt, welche Songs zu mir passen und welche nicht.
Welche Projekte hast du als nächstes geplant?
Ich mache ich im Januar eine Deutschland-Tour mit meinem neuen Album. Da freue ich mich schon riesig drauf. Unter anderem mache ich am 19. Januar im Mojo Club in Hamburg Station.
Foto: Helen Sobiralski