„Ein Traum ist wahr geworden“, schwärmt Stadtgaleriedirektor Wolfgang Zeigerer. Denn am Freitag, den 3. Dezember 2010, um 19 Uhr öffnet die Stadtgalerie Kiel ihre Türen für die 57. Landesschau des Bundesverbands Bildender Künstler / Landesverband Schleswig-Holstein.
„Zum ersten Mal in den wunderbaren Räumen der Stadtgalerie Kiel, die Kunstwerke zum Strahlen bringen“, erzählt Zeigerer begeistert. In der Ausstellung, die vom 4. Dezember 2010 bis zum 16. Januar 2010 läuft, stellen 75 Künstlerinnen und Künstler dem kunstinteressierten Publikum 115 kleine und große Werke vor. Sie gibt einen hervorragenden Überblick über die aktuelle Kunstszene Schleswig-Holsteins mit seinen einheimischen Kulturschaffenden.
In diesem Jahr wird es erstmals einen undotierten Publikumspreis geben. Die Besucher können von Beginn an bis zur Finissage am 16. Januar ihre Stimme abgeben. Besonderen Wert legt die diesjährige Ausstellung auch auf die Begegnung der Kunst mit Kindern und Jugendlichen. Unter der Bezeichnung „Kunstreise“ werden schon Kindergartengruppen ihrem Altersniveau entsprechend durch die Ausstellung geführt. Ebenso wie Grundschulkinder, die ihr Lieblingsbild abzeichnen. Manche der Schüler verfassen auch Texte oder Gedichte. So entsteht eine „intime Beziehung vom Menschen zur Kunst“, erläutert Uschi Koch, Künstlerin aus Kiel. Das Projekt „Kunststücke“ gibt Schülern die Gelegenheit Konzept, Organisation, Ablauf und Pressearbeit für eine eigene Ausstellung nachzustellen.
In einer so genannten Blitzausstellung werden die Arbeiten zwei Stunden lang auf dem Boden vorgestellt. Das Komitee der 57. Landesschau, die sich auch in weiteren Städten präsentiert, führt den Besucher zuerst zum Apokalyptischen Reiter mit weiteren Arbeiten zu diesem Thema. Ebenso beschäftigen sich einige Werke mit Gewalt und der Vereinsamung von Menschen, besonders von Kindern in unserer Gesellschaft. Einige expressionistische Stücke erinnern in ihrer Farbgestaltung an Matisse und setzen Bewegungsakzente. Daran schließt sich ein Raum mit Exponaten der Jurymitglieder an. Weiter geht es ins „Gruselkabinett“ und von dort aus „hüpfend zum Brückenschlag“, erklärt Iris Roersch, die das Hängekonzept der Bilder entwickelt hat.
Es folgen eine Reihe struktureller Arbeiten, Bilder mit Mustern und Werke zur Formsprache. Bei Letzteren assoziiert der Besucher vor allem weibliche Formen. Daran schließt der Jägerraum an, der sich mit den Motiven Jagd, Dunkelheit und dem Töten auseinandersetzt. Leise, grafische, persönliche, abstrakte, polar ausgerichtete Arbeiten mit starken Farben komplettieren den Parcours durch diese schöne Ausstellung. Vermissen kann der Kunstinteressierte nur die Experimentierfreude der Künstler in der Fotografie und Videokunst.
Stadtgalerie Kiel, Neues Rathaus, Andreas-Gayk-Str. 31, Kiel, Tel.: (0431) 901 34 00
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10–17 Uhr, Do 10–19 Uhr, Sa, So 11–17 Uhr
Öffnungszeiten an den Feiertagen: 26.12. und 1.1. ab 11 Uhr geöffnet
Eintritt: 3 €, ermäßigt 1 €
Bianca Thedens