Regisseur Bille August wagt sich an die Verfilmung des Weltbestsellers „Nachtzug nach Lissabon“ von Pascal Mercier. Durch den Dreh an Originalschauplätzen versucht er, den Zauber des Romans zu erhalten und der Geschichte gerecht zu werden.
Raimund Gregorius’ (Jeremy Irons) Leben verläuft in geregelten Bahnen, ist jedoch monoton und vorhersehbar. Der 57-jährige Lateinlehrer lebt in einer kleinen Wohnung in Bern, läuft jeden Morgen in die Schule und lehrt die Schüler Dinge, an denen sie kein Interesse haben. Nachts kann er nicht schlafen und so spielt er Schach mit sich selbst. Der Tag, der sein Leben verändern soll, beginnt wie jeder andere auch: Als er gerade eine Brücke überquert, um zur Schule zu gehen, sieht er plötzlich eine Frau mit roter Lederjacke auf der Brüstung, bereit, sich in den Fluss zu stürzen. Er rettet ihr Leben. Zunächst begleitet sie ihn in die Schule, doch dann ist sie plötzlich verschwunden. Sie lässt ihre rote Jacke zurück, in der Raimund ein Buch und ein Zugticket nach Lissabon vorfindet. Schnell macht er sich auf den Weg zum Bahnhof, kann sie jedoch nicht finden. Im letzten Moment steigt Raimund in den Zug nach Lissabon ein.
Während der Fahrt beginnt er in dem Buch zu lesen. Es ist von einem portugiesischen Philosophen, Doktor und Revolutionär namens Amadeu de Prado (Jack Huston) geschrieben. Angekommen, macht Raimund sich auf die Suche nach dem Autoren, dessen Worte ihn zutiefst berührt haben. Doch dieser ist lange tot. Und so trifft er nur auf dessen alternde Schwester (Charlotte Rampling). Langsam fügt der Lehrer die einzelnen Teile zu einer faszinierenden Geschichte über Freundschaft, Familie, Unterdrückung, Liebe und Eifersucht zusammen. Eine Geschichte, die sich in den frühen 70ern unter dem brutalen Salazar-Regime abgespielt hat. Schließlich lernt Raimund Mariana (Martina Gedeck) kennen und reist mit ihr nach Spanien, um dort Estefania (Lena Olin) zu treffen, Amadeus große Liebe. Durch das Eintauchen in das Leben des Autors ist Raimund fähig, sein eigenes neu zu entdecken. Als er gerade in den Zug nach Hause einsteigen will, fragt er sich, was ihn auch schon die junge Frau auf der Brücke gefragt hat: „Ist dir klar, dass du dein Leben in einem einzigen Moment verändern kannst?“
Kinostart: 7. März