Auch im Mai gibt es wieder viele spannende Buch-Neuerscheinungen, die dazu einladen, sich abends mal wieder bis spät in die Nacht in einem Buch zu versinken! Hier die KIELerLEBEN Tipps des Monats!Marc DugainIn der Haut des Teufels
Al Kenner ist groß, hat einen höheren IQ als Einstein und ist ein Serienmörder. Er ermordet seine Großeltern und fährt mit dem Motorrad durch Kalifornien, bevor er sich der Polizei stellt. In dieser Zeit tötet er acht Frauen. Nach der Haft verliebt er sich in eine Polizistentochter. Vor der Hochzeit beichtet er seinem Schwiegervater seine unentdeckten Taten und outet sich als die Bestie, als die er in die Geschichte eingeht: Hannibal Lecter. Dugains Roman basiert auf der wahren Geschichte von Edmund Kemper, der noch heute in Kalifornien wegen seiner Verbrechen einsitzt.
C. Bertelsmann, 19,99 Euro
Christopher Morre
Der Schelm von Venedig
Der Hofnarr Pocket trauert um Cordelia, Königin von England, die einem mysteriösen Fieber erlag. Vor ihrem Tod hatte sie Pocket gebeten, nach Venedig zu reisen, um die Mächtigen der Stadt von einem Krieg abzuhalten. Als Pocket hier ankommt, erfährt er, dass Cordelia in Wahrheit vergiftet wurde. Zu allem Überfluss wird er bei lebendigem Leib eingemauert. Dahinter stecken Senator Brabantio und Kaufmann Antonio, die alles tun, um ihre Kriegspläne durchzusetzen. Pocket schwört Rache – wenn er sich nur aus seinem Verlies befreien könnte …
Goldmann, 16,99 Euro
Franka Potente
Allmählich wird es Tag
Atwater, Los Angeles. Eines der besseren Viertel der Stadt. Hier hat Tim, 49, Banker, die meiste Zeit seines Lebens verbracht, sein Haus gebaut und mit seiner Frau die Geburt ihres Sohnes gefeiert. Doch das ist sehr lange her, denn jetzt ist Tim an seinem Tiefpunkt: Er hat Job und Frau verloren. Mit zwei Koffern ist sie über den Rasen gestolpert und zu einem anderen ins Auto gestiegen. Nachdem er mithilfe von Whiskey und der freizügigen Nachbarin sein Selbstmitleid überwunden hat, beginnt Tim nachzudenken, was geschehen ist – und wie es weitergehen soll.
Piper, 19,99 Euro
Terry Hayes
Faceless
Ein schäbiges Hotel in New York wird zum Schauplatz eines Verbrechens: In einer Badewanne voller Säure liegt die entstellte Leiche einer Frau. Es gibt keine Fingerabdrücke, keine DNA-Spuren, keine Hinweise auf den Täter. Da die Polizei im Dunkeln tappt, zieht sie einen Undercover-Agenten hinzu: Pilgrim. Er findet eine Spur, die ihn zur geheimnisvollen Polizistin Leyla führt. Was hat die Frau zu verbergen? Auch die Ermittlungen nehmen eine beunruhigende Wendung, als Pilgrim auf eine Verschwörung stößt, die das Gesicht der westlichen Welt für immer auslöschen könnte.
Page & Turner, 14,99 Euro
Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln
Rensen, ein verschlafenes Dorf an der Ostsee: 740 Einwohner, eine Sparkassenfiliale, Postamt und das Gasthaus „Pit’s Schollenkutter“. Hier will sich der Keramikkünstler Ernst Liesgang niederlassen, um sich im Hof des alten Pfarrhauses einen original japanischen Anagama-Brennofen errichten zu lassen. Durch Zufall ist es ihm gelungen, Tatsuo Yamashiro, einen angesehenen Ofensetzer, dafür zu gewinnen. Mit vielen japanischen Helfern trifft Herr Yamashiro in Rensen ein. Schnell prallen die beiden verschiedenen Kulturen auf eine gleichermaßen komische wie anrührende Weise aufeinander. Liesgangs Freunde und die Bewohner des Ortes sehen sich einem irritierenden wie faszinierenden Kunst- und Lebensverständnis gegenüber. Den japanischen Besuchern ergeht es genauso. Allen voran Herrn Yamashiro, der – sehr zur Enttäuschung seiner mitgereisten japanischen Köchin – in Rensen seine Liebe zu Mettbrötchen, Frikadellen, Schnitzeln, Kartoffeln und klarem Schnaps entdeckt …
Christoph Peters: Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln, Luchterhand, 18,99 Euro
Mit 20 hat man kein Kleid für eine Beerdiung
„Komm wir fahren ans Meer“, sagt Beatrices Vater an heißen Sommerabenden lachend. Ein Versprechen, das sich zwar nie erfüllt, aber die Familie trotzdem glücklich macht. Im Stockwerk darüber wird Alfredo, Beatrices bester Freund, von seinem besoffenen Vater halb tot geprügelt. So wie viele in der „Festung“, jenem Viertel, in das kein Polizist freiwillig einen Fuß setzt, hat Alfredo schon verloren, bevor sein Leben überhaupt richtig beginnen kann. Später liebten sich Beatrice und Alfredo. Eine Liebe ohne Romantik und mit einem unerwarteten Ende. Denn kaum 20 Jahre alt, steht Beatrice an Alfredos Grab. „Die Zwillinge“ nannte man sie, weil sie immer unzertrennlich waren – verbunden durch die Sehnsucht nach Halt und im Widerstand gegen eine Welt, in der die Kluft zwischen denen, die nichts haben, und jenen, die alles an sich reißen, immer größer wird …
Valentina D’Urbano: Mit 20 hat man kein Kleid für eine Beerdigung, dtv, 14,90 Euro
Als Hitler unser Nachbar war
Edgar Feuchtwanger wächst in bildungsbürgerlichen Verhältnissen auf. In seinem jüdischen Elternhaus geben sich die Intellektuellen die Klinke in die Hand: Schriftsteller, Maler, Musiker. Doch mit dem Aufstieg Adolf Hitlers, dem Nachbarn der Feuchtwangers, legt sich ein Schatten über Edgars Kindheit. Mit immer neuen Schikanen werden die deutschen Juden gedemütigt; der Vater wird verhaftet, als im November 1938 die Synagogen brennen. Anrührend, eindrucksvoll, oft komisch und traurig zugleich berichtet der renommierte Historiker Edgar Feuchtwanger vom Untergang der Weimarer Republik, vom Verlust der Kindheit und von einer vergessenen großbürgerlich-jüdischen Welt.
Edgar Feuchtwanger: Als Hitler unser Nachbar war, Siedler, 19,99 Euro