Die Kieler Störche haben am vergangenen Sonnabend bereits zum sechsten Mal in Folge das SHFV-LOTTO-hallenmasters für sich entschieden und präsentierten sich in der ausverkauften Kieler Arena als toller Gastgeber, der allerdings an seine Gäste keine Geschenke verteilen wollte.Nach durchwachsener Vorrunde entschieden die Störche ihre Finalspiele deutlich für sich und konnten letztlich auch vom stark aufspielenden Überraschungsteam aus Flensburg nicht aufgehalten werden.
Kader: Jakusch, Strähle (beide Tor), Toksöz, Kramer, Hebler, Müller, Schied, Krause, Tj. Gutzeit, Gertz, Camps, Meyer.
Deutlicher Auftaktsieg
In der ausverkauften Kieler Arena begannen die „Sechs“ von Trainer Gutzeit gegen den SH-Ligisten aus Todesfelde, der zweifelsohne mit den kultigsten Fans angereist war. Mit einem klaren 4:0 mussten die mit einem Augenzwinkern selbsternannten „Deathfielder“ sich geschlagen geben.
Nachrücker ins Holstein-Team Paul Camps schoss das erste Tor für sein Team, Andy Hebler erhöhte um zwei weitere Treffer, Trainersprössling Tjark Gutzeit setzte den Schlusspunkt in der 12,5minütigen Partie.
Derby auf Augenhöhe
Im zweiten Match der Kieler warteten die finanziell stark angeschlagenen „Rivalen“ aus Lübeck. Holstein ging erneut durch den starken Hebler in Führung, kassierte allerdings fix einen Gegentreffer. Der bis dato tadellos aufspielende Hebler war es, der das Siegtor auf dem Fuß hatte: Den 9m-Strafstoß verschenkte er, seine Teamkollegen konnten auch im Nachschuss Lübeck-Torhüter Schlomm nicht überwinden. So endete das Derby 1:1.
Im abschließenden Vorrundenduell konnte sich der TSV Kropp zwar über einen Punktgewinn gegen die Hausherren freuen, das torlose Remis brachte den SH-Ligisten aber nicht ins Halbfinale, da bis dato kein einziger Treffer zu Buche stand. Für Holstein bedeutete der Spielausgang jedoch den Gruppensieg und den Einzug ins Halbfinale.
Ligaduell im Halbfinale
Im Halbfinale wartete der VfR Neumünster, der sich in seiner Gruppe überraschend nicht durchsetzen konnte, sondern dem starken Überraschungsteam von Flensburg 08 das Feld überlassen musste. Wieder erzielte Hebler den Führungstreffer, wieder mussten die Kieler den Ausgleich hinnehmen. Toksöz und Gutzeit schossen die Kieler dann aber wieder in Führung, der Anschlusstreffer durch den Neumünsteraner Michalowski versprühte aber keine Gefahr mehr. Holstein zeigte sich zwar nicht souverän, zog aber dennoch zum achten Mal hintereinander ins Finale ein und stellte die Weichen in Richtung Titelverteidigung.
Alles möglich im Finale
Vor Anpfiff des Finalspiels war alles möglich. Die Kieler hatten sich nicht zweingend souverän präsentiert, Gegner Flensburg 08 hatte sich bis dato schadlos gehalten und kein Match verloren. Als Flensburg mit 1.0 in Führung ging, lag eine Überraschung in der Luft. Die Flensburger Fans skandierten „Holstein, wir hören nichts“ - der Kieler Anhang war tatsächlich merklich leiser geworden. Toksöz glich kurz aber aus und brachte sein Team wieder zurück ins Rennen um den sechsten Masterstitel in Folge. Der Rekordsieger war jetzt drin im Spiel und drängte Flensburg in die eigene Hälfte. Marcel Schied brachte seine Farben in Führung, Toksöz setzte kurz vor Abpfiff noch einen drauf und setzte mit seinem 3:1 den Schlusspunkt. Der Rest war Juble auf den Rängen, ein weiterer Pokal in der Kieler Sammlung und das erste Kapitel in der Erfolgsgeschichte, die die KSV Holstein im Jahr 2013 schreiben will.