Am Mittwochabend um 20.15 Uhr gehörte die NDR-Bühne ganz Stefanie Heinzmann und ihrer Band. Die gebürtige Schweizerin freute sich, nach vier Jahren wieder auf der Kieler Woche zu Gast zu sein und zeigte dies mit einem gewohnt rockigen, powergeladenen Auftritt. Das Publikum feierte begeistert zu "Roots to Grow", "The Unforgiven" ihrer Debütsingle "My Man Is a Mean Man" und vielen mehr und sorgte so für einen wahrlich unvergesslichen Abend. Unsere Fotografin Daniela Modler hat dazu ihren fotografischen Teil geleistet und liefert tolle Impressionen in unserer Fotogalerie.
Zuvor stand Stefanie noch KIELerLEBEN Rede und Antwort …
KIELerLEBEN: Du bist auch in diesem Jahr in Kiel. Wie fühlt es sich an?
Stefanie: Es ist für uns so ein bisschen wie nach Hause zu kommen, denn die Kieler Woche war das erste große Festival vor vier Jahren mit der Band. Es war total aufregend und viele Leute da, so etwa 15.000 – damals für uns richtig krass. Deswegen ist es so ein wenig wie nach Hause zu kommen.
Hast Du von der Stadt schon andere Ecken gesehen, was gefällt Dir besonders?
Ich find es immer sehr schön, hier zu sein. Auch wenn ich nicht viel Zeit habe, mir was anzuschauen. Das Wasser find ich ganz schön. In der Schweiz gibt es leider nicht soviel Wasser. Auch die Luft ist hier schon geil.
Das war in mir und musste raus.
Im neuen Album schreibst du erstmals selbst Texte. Woher stammen die Ideen für die Songs?
Ich fand es immer total schwer, weil das einfachste Thema zum Schreiben die Liebe ist. Allerdings ist es für mich ein wenig abgedroschen. Es ist schön, aber ich möchte was anderes erzählen. So habe ich mir ein anderes Thema gesucht, was in mir steckte: meine Gesundheit. Stimmband-OP und Rückenoperation gaben genug her, um Alben zu füllen. Das Ziel war, den eigentlich negativen Stoff in positive und vorantreibende Songs zu verpacken. Das war in mir und musste raus.
Hast Du ein bestimmtes Ritual, bevor Du auf die Bühne gehst?
Ich hab immer meinen Plüsch-Esel dabei, der gibt mir Energie. Ich versuche viel Zeit mit meiner Band vor dem Auftritt zu verbringen. Dann machen wir kurz vorher einen Kreis und ich sage irgendwas. Meist, dass ich total dankbar bin, mit ihnen spielen zu dürfen. Und dann sagen wir einen Spruch auf Walliser-Deutsch. "Friss doch ein Banana, du höh'rer Mamme…" Bedeutet nur Quatsch, ist aber so lustig, wenn Deutsche das sagen.
Du bist 2013 in der Jury von „The Voice of Switzerland“ und coachst Gesangstalente. Was hat man von Dir zu erwarten? Wirst Du streng sein oder die Mutti als einziger weiblicher Juror?
Ich weiß es gar nicht und muss es ehrlich gesagt selbst herausfinden. Ich freue mich total drauf. Auf jeden Fall werde ich sehr ehrlich sein und habe auch sehr genaue Vorstellungen von der Stimme. Was total gut ist: Ich weiß genau, wie die Teilnehmer sich fühlen als ehemaliger Casting-Sieger (SSDSDSSWEMUGABRTLAD 2008, Anmerkung d. Red.) und werde denen viele Tipps geben können, wie man sich entspannt in dem Format und vieles mitnehmen kann für die Zukunft. Außerdem habe ich ein tolles Team um mich herum. Das Spezielle an „The Voice“ ist, dass die meiste Arbeit hinter den Kulissen mit den Vocal Coaches etc. stattfindet. Ich hoffe, dass ich denen vieles geben kann. Da ich ein sehr emotionaler Mensch bin, wird wohl mal die ein oder andere Träne kullern.
Du selbst singst bisher nur englischsprachig. Können wir in Zukunft auch Texte in deutscher Sprache erwarten?
Englisch ist eine total schöne Sprache zum Singen. Sie ist für die Richtung, die ich mache – Soul, Funk und Pop – genau richtig. Sie fließt, ist sehr melodiös und für jedermann verständlich. Das ist sehr schön. Daher bleibe ich wohl eher beim Englischen.
Das Interview führte Markus Till