Vor 11.121 Zuschauer haben die Kiel Baltic Hurricanes am vergangenen Wochenende mit 17:10 (10:0, 0:0, 7:3, 0:7) das Finale zur Deutschen Meisterschaft im American Football gewonnen. In einem spannenden Duell stießen sie die amtierenden Meister aus Berlin vom Footballthron und holten den „Pott“ an die Förde.
Mit der Unterstützung des Kieler Oberbürgermeisters und mehreren tausend Fans, die sich zum Teil in extra gecharterten Fanbussen auf den weiten Weg nach Frankfurt gemacht hatten, gelang den Kieler American Footballern am letzten Samstag der größte Triumph ihrer 21-jährigen Vereinsgeschichte.
Unter der Anleitung der Kieler Cheerleader verwandelten die Kieler Anhänger die Frankfurter Commerzbank Arena von Beginn an ins „Home of the Canes“, und diese Heimspielatmosphäre zahlte sich aus.
Bereits den ersten Drive konnte die Kieler Angriffsformation um Spielmacher Jeff Welsh erfolgreich abschließen. Nach starken Läufen durch Runningback Jermaine Allen und schönen Pässen auf Receiver Julian Dohrendorf, trug Kiels Leistungsträger Simon Sommerfeld den Ball in die Berliner Endzone und sorgte für die ersten sechs Punkte auf Seiten der norddeutschen Wirbelstürme. Kicker Julian Dohrendorf schoss den anschließenden Zusatzkick gekonnt durch die Torstangen und erhöhte auf 7:0.
Kaum Raumgewinne zugelassen
Der Berliner Angriff war weniger erfolgreich. Die Kieler Verteidigung ließ kaum Raumgewinne zu, drängte die Hauptstädter sogar zurück in ihre eigene Spielfeldhälfte. Nach wenigen Spielzügen kamen die Baltic Hurricanes so wieder in Ballbesitz. Auch diese Angriffsserie konnten die Norddeutschen erfolgreich beenden.
Kicker Julian Dohrendorf trat das Lederei aus 42 Yards Entfernung durch die Torstangen des Berliner Fieldgoals und baute die Kieler Führung so auf 10:0 aus. Im zweiten Spielviertel dominierten dann die Abwehrreihen beider Mannschaften das Spielgeschehen und verhinderten weitere Punkte.
Das dritte Viertel begann mit leichten Anlaufschwierigkeiten. Nach einigen Minuten glänzte dann erneut Kiels Quarterback Jeff Welsh mit einem sensationellen Pass über 49 Yards auf seinen Receiver Timo Gross, der den Ball kurz vor der Berliner Endzone fing. Nur zwei Spielzüge später schnappte sich Receiver Damien Linson einen Touchdownpass in der Berliner Endzone, und die Hurricanes bauten ihre Führung auf 17:0 aus.
Handlungsbedarf für Berlin
Die Berliner mussten nun handeln. Stück für Stück arbeiteten sie sich an die Kieler Endzone heran. Die Kieler Verteidigung konnte jedoch einen Touchdown verhindern. Lediglich drei Punkte konnten die Adler durch ein erfolgreiches Fieldgoal auf das Scoreboard zaubern.
Im letzten Spielviertel wurde es dann noch mal spannend. 23 Sekunden vor dem Ende der Partie, warf der Berliner Runningback Talib Wise in einem Trickspielzug einen Touchdownpass auf seinen Quarterback Tobias Brüning und die Berliner verkürzten auf 17:10. Die Kieler Verteidigung konnte diesen Spielstand dann über die letzten Sekunden halten – und zum ersten Mal in der Geschichte der Baltic Hurricanes geht der Pokal an die Kieler Förde!
MVP der Begegnung wurde Kiels Quarterback Jeff Welsh, der bereits während der Saison konstant erstklassige Leistung zeigte und so einer der Garanten für den diesjährigen Erfolg der Mannschaft war.
Katrin Haltermann / Björn Willrodt - Kiel Baltic Hurricanes
Foto: Michael Zelter