Am frühen Sonntagabend trafen die beiden Spitzenmannschaften THW Kiel und die Füchse Berlin im absoluten Topspiel in der Kieler Sparkassenarena aufeinander. Nach 60 Minuten durften sich die Zebras um Trainer Alfred Gislason vom heimischen Publikum feiern lassen- das Spiel endete 35:26 für den THW Kiel. Ein eindeutiger Sieg, mit dem wohl keiner gerechnet hatte.
Das Spiel, welches im Vorfeld als das Endspiel Nr. 1, betitelt wurde, fing mit einer sensationellen Einzelleistung vom Publikumsliebling Christian Zeitz an. Fast im Alleingang warf der 30-jährige die ersten 5 Tore für die Kieler. So lagen die Berliner bereits in der 8. Minute mit 4:2 Toren zurück. Eine kurze Aufholjagd der Füchse führte zum 4:4 Ausgleich. Doch Zeitzi und der junge Aron Palmarsson zeigten eine überragende Leistung auf dem Platz und konnten sich dank zweier Tore wieder ein bisschen von den Gegner absetzen. Im letzten Drittel der ersten Halbzeit brachen die Berliner, die durch eine enorm starke Abwehrleistung glänzten, völlig ein, so dass Trainer Dagur Sigurdsson vom Team-Time-Out profitierte. Die teilweise fünf Tore Führung der Kieler wurde bis zur Halbzeitpause auf drei Tore reduziert. Im Angriff der Berliner bestach vor allem Sven-Sören Christophersen, der mit insgesamt sechs Toren auch die meisten Treffer an diesem Abend in seinem Verein erzielte.
Nach einem Halbzeitstand von 16:13 für den THW Kiel kam dieser nach Beginn der zweiten Hälfte mit einer veränderten Abwehr zurück aufs Spielfeld. Ähnlich wie die Berliner spielten diese nun in einem 3:2:1 System, welches sich auszahlen sollte. Ab der 40. Spielminute hatten die Berliner, sehr zum Frust von Torwart Silvio Heinevetter, der sich über die starken Kieler offenkundig ärgerte, nicht mehr viel zum Spielgeschehen beizutragen. Bei den Zebras lief einfach alles wie am Schnürchen. Auch der eingewechselte Dominik Klein konnte durch vier Traumtore glänzen und so stand es bereits in der 46. Minute 27:21 für die Zebras. Das Publikum auf den Rängen unterstütze lautstark wie lange nicht mehr ihre Mannschaft und freute sich über diese tolle Leistung. Standing-Ovations schon lange vor Spieleende motivierten den THW Kiel zusätzlich. Mit einem unerwarteten Spielstand von 35:26 endete die Partie.
Mit den gewonnen zwei Punkten bleibt der THW Kiel somit an der Tabellenspitze dran und verdrängte die Berliner vorerst auf den dritten Tabellenplatz. Mit dem eindeutigen Sieg haben die Zebras schon mal Signale Richtung Tabellenführer Hamburg gesetzt.
Stimmen zum Spiel:
Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin): "Es war ein spannendes Spiel bis zur Mitte der zweiten Hälfte. Ich bin nicht unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Aber Ergebnisse lügen leider nicht."
Alfred Gislason (Trainer THW Kiel): "Wir haben zuviele leichte Tore kassiert, aber der Ball lief flüssig im Angriff. Einige meiner Spieler haben klasse gespielt, einige sogar überragend. Wenn wir jedoch nicht aufpassen, wird Berlin schnell wieder den zweiten Platz mit uns tauschen. Die Berliner Füchse sind eine klasse Mannschaft. Aber Hauptsache wir haben heute gewonnen."
Bob Hanning (Co-Trainer Füchse Berlin): "Es hat mir heute ausgesprochen viel Spaß gemacht den THW Kiel zuzusehen. Über den Spielstand wollen wir nicht jammern. Vor nicht allzu langer Zeit gewann der THW Kiel im Alleingang und ohne Probleme gegen Berlin. Zu sehen, wie der THW Kiel sich nun freut, wenn sie gegen uns Tore machen- das ist klasse."