Für Sport- und Germanistikstudent Thomas Jenckel zählen Handlungen mehr als Worte. Seit zwei Jahren startet er Charity-Aktionen, um den Menschen in Ghana zu helfen, und kann bereits einige Erfolge verbuchen.Ghana – die meisten Deutschen denken bei diesem Land an Kriminalität, Armut, Stammeskriege. Zumindest ist es das, was in den Medien über Länder in Afrika publiziert wird. Thomas Jenckel alias Tommy jedoch hat ein anderes Bild. Ghana, das bedeutet für ihn Gastfreundschaft, Familie, Respekt und vor allem Liebe.
Vor zwei Jahren kam der 27-jährige Sportstudent das erste Mal auf Anraten einer Freundin im Rahmen eines Freiwilligenprogramms in die Nähe von Accra, der Hauptstadt des afrikanischen Küstenlandes Ghana. Dort unterrichtete er für vier Wochen Sport, Deutsch, Englisch und Mathe. Das Leben und die Menschen dort beeindruckten ihn von Beginn an: „Trotz der Armut des Landes, wissen die Menschen das Beste aus ihrer Lage zu machen und sind mir mit einem unglaublichen Wohlwollen entgegengetreten“, erzählt Tommy mit einem Lächeln auf den Lippen. „Einmal bin ich in einer sehr armen Gegend gewesen. Die Menschen fanden mich interessant, wollten mit mir sprechen und bestanden darauf, mir eine Cola auszugeben. Und diese kostet dort umgerechnet 50 Cent. Das ist die Hälfte des Geldes, das viele Ghanaer für einen Tag zum Leben haben.“ Viele solcher Situationen begegnetem dem 27-Jährigen während seines Aufenthaltes und begannen sein Wesen zu prägen und seine Sicht der Dinge zu verändern. „Ich bekam einen Blick dafür, was wirkliche Probleme sind und den Leistungsdruck in Deutschland nicht mehr so wichtig zu nehmen.“
Thomas Jenckel wollte Ghana etwas zurückgeben
Als er nach drei Monaten vom alten Kontinent nach Deutschland zurückkehrte, fasste er den Entschluss, dem Land – seinem Ghana – etwas zurückgeben zu wollen. Und das nicht über eine Organisation, in der die Spender anonym bleiben und wo das Geld wohlmöglich in unbekannten Kanälen zu versickern droht, sondern über eigenes Engagement. Die Gelegenheit hierzu bot ihm sein Nebenjob als DJ. Als Deejay T.J. the Remixkiller stand er bereits seit seinem 15. Lebensjahr an den Plattentellern. Mit BENEFICIAL-Parties, die regelmäßig im Luna stattfinden, begann er nun Geld zu sammeln, mit dem er der armen Bevölkerung in seinem Dorf helfen konnte. Im März 2012 reiste er so erneut nach Ghana und kaufte von örtlichen Händlern 300 Zahnbürsten und Schulbänke für die Dorfschule sowie 15 Matratzen für die Kinder eines Waisenhauses, die bis dahin auf dem Boden geschlafen hatten. Dabei stand er im ständigen Dialog mit den Hilfsempfängern: „Ich will, dass sie bestimmen, was sie am nötigsten brauchen. Das ist nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe“, erzählt er mit einem Funkeln in den Augen. Sein nächstes großes Vorhaben: Wassertanks sollen gebaut werden. So können die hygienischen Verhältnisse durch fließendes Wasser gebessert werden. Denn in Ghana wird fast ausschließlich mit den Händen gegessen. Wenn diese nicht richtig gewaschen werden können, erhöht sich das Risiko einer ernsthaften Erkrankung, gerade bei Kindern.
Der 27-Jährige arbeitet mit seiner ganzen Kraft daran, das benötigte Geld zu beschaffen. Neben den Partys sollen auch andere Projekte realisiert werden, die nicht nur das Kieler Partyvolk ansprechen sollen. Für die Realisierung sucht Tommy immer nach zahlreicher Unterstützung. „Es wäre toll, wenn sich Leute finden, die auch einfach Lust haben, was zu reißen“, erzählt der angehende Sport- und Deutschlehrer. „Manchmal ist es auch toll, einfach kreativen Input zu bekommen, sich gegenseitig zu motivieren und auch mal in den Arsch zu treten.“
Auf seinem Blog schildert er seine Erlebnisse
Auf seinem Blog tommygoesghana.auslandsblog.de/ informiert er detailgenau, wofür das Geld in Afrika ausgegeben wird. Auch über seine im September anstehende Reise in das afrikanische Land wird er hier wieder mit Leidenschaft berichten, um mehr Leute für diese Problematik zu sensibilisieren und für sein Projekt zu gewinnen.
Weitermachen will er so lange bis sich sein Traum erfüllt hat: Der in Ghana nicht mehr gebraucht zu werden, weil die Menschen sich selbst helfen können. Jeder, der Thomas Jenckel helfen möchte, kann sich gern über seine Facebook-Seite an ihn werden und zusammen mit ihm die Welt wieder ein kleines Stück besser machen.
www.facebook.com/Remixkiller