Daniel Hope ist ein weltweit gefeierter Violinist, ein Meister seines Fachs. Im Bach-Jahr des Schleswig Holstein Musik Festivals präsentiert er an zwei Konzertabenden in Flensburg und Elmshorn mit „Bach & Friends“ eine gelungene Mischung populärer Stücke von Händel, Vivaldi, Telemann und eben Bach.
Sowohl das Deutsche Haus in Flensburg (9. Juli 2019) als auch die Reithalle in Elmshorn (10. Juli 2019) sind ausverkauft. Nichts ungewöhnliches für einen wie Daniel Hope. Er gastiert sonst in deutlich größeren Häusern, füllt die Carnegie Hall ebenso spielend wie die Royal Albert Hall.
Seit mehr als 25 Jahren ist der 1973 in Südafrika geborene Daniel Hope als Solist auf Bühnen zu finden und schon früh zeichnete sich sein Ausnahmetalent ab, als der junge Hope als Schüler der Geigen-Legende Yehudi Menuhin seine ersten Schritte im Rampenlicht tat. In der Zeit von 2002 bis 2008 war Hope als jüngstes Mitglied des berühmten Beaux-Arts-Trios in aller Welt unterwegs und spielte über 400 Konzerte.
Seit der Saison 2016/2017 ist Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters, mit dem er nun auch in Flensburg und Elmshorn gastierte.
Von der Redaktion empfohlener Inhalt
An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an dritte übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Wenn der Reitstall zum Konzertsaal wird
Erfahrene SHMF-Besucher wundern sich schon lange nicht mehr über die teils ausgefallenen Spielorte des Festivals und speziell die Elmshorner Reithalle gehört schon seit Jahren fest zum Programm. Daniel Hope nimmt das besondere Flair, das die umliegenden Stallungen verströmen, mit Humor. Dieser Ort, er röche nach Musik.
In der Berliner Morgenpost wird Hope, der mit „Max Richters Vivaldi Recomposed“ eine der meistverkauften CDs eines klassischen Künstlers vorzuweisen hat, mit dem Ausspruch „Wenn Bruce Springsteen der Boss der Rockmusik genannt wird, dann ist Johann Sebastian Bach mit Sicherheit unser Boss!“ zitiert. Aus dieser Bewunderung für Bach entstand dann auch das in Flensburg und Elmshorn dargebotene Programm.
Gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester spielt Hope, Gewinner des Europäischen Kulturpreises 2015 für seine musikalische Kreativität und sein Engagement für humanitäre Zwecke, Stücke von, natürlich, Bach, Händel, Pachelbel und Vivaldi.
Dabei wird immer wieder klar, dass Hope weiß, wer der Star auf der Bühne ist, wessen Name groß im Programmheft steht. Nur selten gelingt es ihm, in Dialog mit den anderen Musikern zu treten, was vielleicht darin begründet ist, dass Hope Moderator, Conférencier, Solist und Dirigent in Personalunion ist.
Wie es aussehen, wie es klingen und wirken kann, wenn ein Künstler eins ist mit der Musik und in Harmonie mit dem restlichen Orchester schwingt, zeigt Konzertmeister Willi Zimmermann. Vor allem als er sich das Scheinwerferlicht beim Bach’schen Konzert für zwei Violinen mit Daniel Hope teilt. Da wohnt dem Spiel Zimmermanns eine Leichtigkeit und eine Verbundenheit mit Musik und Mitspielern inne, die Hope über weite Strecken des Abends vermissen lässt. Erst in den – zur Freude des Publikums zahlreichen – Zugaben lässt Hope sein unbestreitbares Talent zum Vorschein kommen.
Was bleibt ist ein musikalisch eindrucksvoller Abend, an dem nicht zuletzt dank der zahlreichen von Daniel Hope vorgetragenen Anekdoten um die gespielten Stücke auch Laien ihren Spaß haben konnten. Und letztlich ist das, die Vermittlung von Musik, ja auch eine der selbst auferlegten Aufgaben des Schleswig Holstein Musik Festivals.