Kiel, 20. Juni, 19.30 Uhr – Die finnische Rock-Pop-Band Sunrise Avenue startet ihr Konzert auf der „Unser Norden“-Bühne mit „Forever yours“. Kurz vor dem Auftritt hatte Sänger Samu Haber noch Zeit für ein KIELerLEBEN-Interview in letzter Sekunde.KIELerLEBEN: Auf deiner Facebook-Seite stand, dass du gestern um 22 Uhr im Bett warst. Stimmt das?
Samu: Naja, wir waren im Hotel in Bremerhaven um 22 Uhr, dann waren mit der Band noch in der Sauna, sind ein bisschen im Pool geschwommen und dann ging’s ins Bett. Das war so gegen 0 Uhr. Wir sind aber auch gestern sehr früh aufgestanden. Dafür konnte ich heute bis 11 Uhr ausschlafen.
Ich dachte, wenn ihr auf Tour seid, feiert ihr ganz gerne auch mal länger …
Nein, das wäre eher schlecht, wenn wir das jeden Tag machen würden. Wir haben schließlich fast jeden Tag ein Konzert zu spielen. Dazu wären wir dann nicht lange in der Verfassung.
Wie oft geht’s denn nach einem Gig noch weiter?
Nicht allzu oft. Wir haben über 100 Auftritte pro Jahr. Wenn wir jede Nacht feiern würden, würden wir das nicht lange durchhalten. Wenn wir nach einer Reihe von Konzerten mal eine Pause von zehn Tagen haben, dann feiern wir am letzten Abend gerne noch mal ein bisschen. Aber danach fährt auch jeder von uns nach Hause und macht sein Ding.
Ihr wart im Jahr 2009 im Rahmen euer Popgasm-Tour in Kiel, irgendwelche Erinnerungen?
Ganz ehrlich? Keine Besonderen. Es war wie heute: Wir sind erst um 16 Uhr angereist – da hat es auch noch geregnet. Dann entspannst Du Dich ein bisschen, bereitest Dich auf den Auftritt vor und nach dem Konzert geht’s weiter. Morgen geht’s weiter in die Schweiz..
Es ist euer erster Auftritt auf der Kieler Woche, wie gefällt euch die Bühne mit Blick aufs Meer?
Absolut nach unserem Geschmack! Wir haben ein ähnliches Festival in Finnland. Es ist auch mitten im Hafen zwischen Booten und Schiffen. Ich finde das sehr cool!
Du bist ja Halbdeutscher und sprichst ein bisschen Deutsch, wirst Du heute Abend wieder Deutsch mit dem Kieler Publikum reden?
Mein Vater ist in Deutschland geboren, ist aber mit einem Jahr nach Finnland gekommen. Daher spreche ich nicht wirklich gut Deutsch – nur eben auf Konzerten ein paar Brocken, das macht einfach Spaß. Lasst Euch mal überraschen, was heute Abend passiert. Aber noch eine Story zu zu dem Thema: Die Bild-Zeitung wollte letztens ein Telefoninterview mit mir auf Deutsch führen. Als ich sagte, dass ich kein Deutsch spreche, meinte der Redakteur „Doch, hab ich doch selbst gehört.“ Als ich auf Englisch weitermachte, hat er einfach aufgelegt. Okay … nett!
Letzte Frage: Gestern seid ihr ja nach eurem Auftritt schwimmen gegangen. Das könntet ihr heute wieder tun: 100 Meter entfernt ist die Förde. Lust? Es sind auch ein paar Quallen drin …
Oha, das ist ein bisschen zu kalt für mich! Ich glaube auch, dass die Qualität der Ostsee nicht ganz so dolle ist, da viele ihren Kram hineinkippen. Aber: Ich war dieses Jahr schon in der Ostsee. In Helsinki. Da gibt es eine flache Stelle, die hat über 20 Grad, das war großartig. Ansonsten mag ich lieber die finnische Kombi: Eine schöne heiße finnische Sauna zum Aufheizen und danach in einen finnischen Süßwassersee, wo man auch ohne Quallen tauchen kann.
Interview und Übersetzung Olaf Ernst
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