Bald ist es endlich wieder so weit: Das beschauliche Dörfchen Wacken, keine 80 Kilometer von Kiel entfernt, verwandelt sich in einen Pilgerort für Anhänger des Metals. Aus der ganzen Welt strömen dann wieder unzählige, zumeist schwarzgekleidete Menschen in das kleinen schleswig-holsteinische Dorf, um vom 5. bis zum 7. August zu über 120 Bands ordentlich abzurocken.
Was 1990 als kleines Festival mit kaum 800 Besuchern begann, hat sich zum größten Heavy-Metal-Festival der Welt und nach Rock am Ring zum zweitgrößten Festivals Deutschlands entwickelt. Für Fans der härteren Musikrichtungen ist das erste Augustwochenende daher der Höhepunkt des Jahres schlechthin, die Karten waren auch in diesem Jahr schnell ausverkauft, 75.000 Besucher werden erwartet.
Bei dem gebotenen Line-up ist dies auch kein Wunder, gibt sich doch eine erstklassige Band nach der anderen die Ehre: Angefangen mit Highlights am Donnerstag wie Mötley Crüe, Alice Cooper und Iron Maiden, gefolgt von Top-Acts wie Endstille, Arch Enemy, Slayer, Amorphis, Grave Digger, End of Green, Job for a Cowboy am Freitag und schließlich mit Bands zum krönenden Abschluss am Samstag, wie Cannibal Corpse, Caliban, Soulfly und Fear Factory. Und das sind nur ein paar, exemplarisch vorgestellt, insgesamt kommen über 120 Bands auf den drei Bühnen zusammen!
Für die Ortsansässigen ist die „schwarze Flut“ aber keineswegs ein Grund zum Ärgernis. So mischen sich die einen einfach mit unters Volk, und die anderen eröffnen kurzerhand einen Original-Wacken-Erdbeermarmelade-Verkaufstand. Und obwohl das Festival über die Jahre stets gewachsen ist, wird immer friedlich gefeiert. Wacken ist das lebendige Beispiel dafür, dass Vorurteile wie dem allgemein nachgesagten „Die lachen doch nie und gucken immer so böse“ oder „Und nachts werden auf dem Friedhof Tiere geopfert“ weit von der Realität entfernt sind, sich allerdings prächtig eignen, um darüber zu lachen.
So findet man, wohin man auch blickt, lustige, gut gelaunte Grüppchen von „Metal Heads“, für die eines im Vordergrund steht: Spaß haben! Einem wird hier allerdings reichlich Opfergabe und Huldigung zugetan: dem großen Bierdämon. Ein weiteres ironisches Kuriosum dieser finsteren Gesellen: Neben den vertrauten Klängen von Slayer und Co. vernimmt der aufmerksame Wacken-Besucher auch die eine oder andere musikalische Absurdität, die er vorher sicherlich nicht auf dem Camping-Gelände vermutet hätte: Das kann dann auch schon mal „Schnappi, das kleine Krokodil“, Helge Schneider oder Musik von Bud Spencer und Terence Hill sein.
Auch einen Teil der KIELerLEBEN-Redaktion verschlägt es auf's Neue ins „Holy Wacken Land“. Wir werden natürlich anschließend darüber berichten und versuchen, den Daheimgebliebenen einen kleinen Eindruck der Stimmung in diesem Jahr mitzubringen. Wir werden live dabei sein und sehen, ob da vielleicht doch irgendwer wieder irgendeinem Tier den Kopf abbeißt, ob die ominöse, auf jedem Festival nicht wegzudenkende „Helga“ endlich gefunden wird und ob fünf Tage Camping wirklich so eine tolle Idee ist ... In diesem Sinne: KIELerLEBT Wacken!
Mehr Infos zum Festival gibt es unter www.wacken.com