Hier bei "Eylem schreibt" erzählt die 16-Jährige Eylem von ihrem Alltag zwischen Schule in Coronazeiten und dem ganz normalen Wahnsinn.
Mittwoch, 3. Juni
Hallo ihr Lieben,
ich melde mich mal wieder. Meinen letzten Artikel habe ich damit beendet, mich über meine enorme Menge an Schulaufgaben zu beschweren und ich muss sagen, dass ich es tatsächlich geschafft habe. Wie geplant, habe ich am Donnerstagabend alles erledigt und abgeschickt. Ausgenommen von einer klitzekleinen Sache, die ich am Freitagmorgen noch ganz schnell dazwischengeschoben habe.
Und somit konnte ich das lange Wochenende in vollen Zügen genießen. Am Freitag habe ich mich nach langer Zeit endlich wieder mit einer meiner liebsten Freundinnen getroffen. Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und waren auch auf derselben Grundschule. Dann hatten wir lange keinen Kontakt zueinander und haben uns nun vor einiger Zeit "wiedergefunden". Da bin ich auch total froh drüber, denn wir verstehen uns genauso gut wie früher. Es ist einfach total witzig, sich über unsere Kindheit zu unterhalten und unsere kleinen Zickereien von damals wieder in Erinnerung zu haben. Und obwohl wir so lange nichts voneinander gehört haben, ist es irgendwie einfach
genau wie damals.
Wir sind durch die Holtenauerstraße geschlendert und durch einige der kleinen süßen Lädchen gebummelt. Das liebe ich ja an Kiel so sehr!
Die Holtenauerstraße gehört für mich mit Abstand zu meinen liebsten Orten hier. Vom Dreiecksplatz bis hoch zum Blücherplatz kann man sich einfach super die Zeit vertreiben.
Anschließend haben wir es uns dann draußen im Garten eines Cafés gemütlich gemacht und den Tag schön ausklingen lassen.
Am Samstag war ich nach langer Zeit mal wieder in Hamburg. Und auch das war so schön. Wir haben uns mit ein wenig Proviant zum Frühstücken eingedeckt und es uns dann in einem der schönen Parks dort gemütlich gemacht. Denn schon am Morgen war es richtig warm. Nicht zu heiß, einfach eine total angenehme Wärme. Neben dem tollen Wetter war ein rohveganer Cheesecake aus meinem liebsten Café bzw. Restaurant dort definitiv das Highlight meines Tages.
Die meisten werden jetzt zu 100% denken: Roh? Vegan?? Igitt. Aber glaubt mir, das war der Himmel auf Erden.
Nachdem wir den restlichen Tag im schönen Hamburg verbracht haben, hat der Tag erschöpft, aber glücklich ein Ende genommen. Ich war noch abends mit meiner Mutter spazieren und wir sind dem Sonnenuntergang entgegengelaufen. Dafür könnte ich ja auch sterben: Sonnenuntergänge! So toll und erfüllend.
Und auch der Sonntag war ganz entspannt. Ausschlafen, im Garten faulenzen, ein bisschen aufräumen, spazieren. Sonntag halt. Beziehungsweise Sonntag + Feiertag halt, wenn man es genaunimmt. Der Montag hat die Woche mit bombastischem Wetter starten lassen. Ich weiß, ich schreibe es andauernd, aber wie gut war bzw. ist das Wetter gerade eigentlich? Fast zu gut, um wahr zu sein! Meine Mutter und ich sind beide verrückt danach, uns zu sonnen oder besser gesagt uns zu bräunen, weswegen wir uns den ganzen Tag von der Sonne rösten lassen haben. Und das meine ich wirklich wortwörtlich. Denn auch am Dienstag habe ich das von morgens bis abends getan und bin dementsprechend etwas gegrillt worden. Eigentlich bin ich so ganz und gar nicht anfällig für Sonnenbrände. Vor allem nicht hier in Deutschland. Aber ich würde mal behaupten, dass ich knapp davor war.
Wie auch immer, es hat einfach so gut getan, einfach in der Sonne zu liegen und die Energie dieser zu spüren.
Mir persönlich wird es auch selten zu warm, sodass ich es wirklich stundenlang unter der prallen Sonne aushalte. Ist nicht besonders gesund für die Haut, ich weiß...aber ich liebe es einfach so sehr.
Außerdem ersetzt das traumhafte Wetter ja auch theoretisch den Sommerurlaub. Jetzt durch die Krise ist es ja alles noch etwas unklar, also wie, wann, wohin man reisen darf usw.
Wir hatten Gott sei Dank noch keinen Urlaub für die Sommerferien gebucht und dementsprechend auch keinen Stress mit irgendwelchen Stornierungen oder Umbuchungen. Und wenn ich ehrlich bin, hätte ich persönlich auch überhaupt keine Lust unter den strengen Bedingungen, die es geben wird, Urlaub zu machen.
Das nimmt einem einfach die Lust und Laune. Ich meine diese ganzen strengen Regeln, die es in Hotels geben wird, vom Fiebermessen bei der Ankunft bis hin zu eingezäunten Sonnenliegen... Wen das nicht stört, toll. Aber ich finde es wie gesagt eher unangenehm und würde dann lieber drauf verzichten.Hier bei uns ist es ja auch ganz schön, stimmt's?
Heute hatte ich nach fast drei Monaten wieder einige Stunden Unterricht in der Schule. Davon hatte ich ja auch schon vor berichtet. Wie das so war, werde ich in meinem nächsten Artikel erzählen. Denn das würde hier sonst glaube ich den Rahmen sprengen, da ich schon so viel geschrieben habe.
Es gibt aber noch eine letze Sache, die ich euch erzählen möchte: Heute Nachmittag bin ich kurz bei mir in der Siedlung spazieren gegangen, wo mir etwas so Niedliches passiert ist. Eine Mutter ist mir mit ihrer kleinen Tochter an der Hand entgegengelaufen und das kleine Mädchen sagte plötzlich als sie mich sah: "Mama, Mama! Guck mal,
das will ich haben, dieses Kleid! Das ist so schön."
Das hat mir ein riesiges Lächeln ins Gesicht gezaubert und mich mit so viel Liebe erfüllt. Es sind eben die kleinen Dinge, die zählen, wie ich schon so oft sagte.
Bis bald,
eure Eylem