Als Teil der bundesweiten Aktion für die Mobilitätswende organisieren der ADFC, der BUND, Fridays for Future, die Grünen Steinburg, der NABU und der VCD Nord am 22. April gemeinsam eine Aktion gegen den drohenden Weiterbau der A20 West.
Die Fahrrad-Demonstration verläuft auf der schleswig-holsteinischen Seite von Hohenfelde nach Glückstadt entlang der geplanten Trasse. Alle, denen die Krempermarsch am Herzen liegt, sind aufgerufen, sich – gern mit dem Fahrrad – nach Hohenfelde, Herzhorn oder Glückstadt zu begeben. Zubringer nach Hohenfelde werden vom ADFC organisiert und starten in Tornesch, Elmshorn und Itzehoe (siehe Karte oben, Bild 2).
A20 – naturfeindliches Projekt?
Die Teilnehmer*innen der niedersächsischen Fahrradsternfahrt werden am Glückstädter Fähranleger abgeholt. „Die A20 ist schon 2016 vom Umweltbundesamt als naturfeindlichstes Projekt Deutschlands eingestuft worden. Das ganze Projekt ist derartig aus der Zeit gefallen, dass man sich fragt, wieso die Landesregierungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen trotz der extrem hohen Kosten (mindestens 7 Milliarden, nach Greenpeace-Hochrechnung 10 Milliarden Euro) daran so krampfhaft festhalten, statt sich auf den Ausbau der Schiene zu konzentrieren“, so Rainer Guschel vom BUND Steinburg.
„Wenn es um die Elbquerung geht, bereitet die FRS eine Lösung mit neuen elektrisch betriebenen Fähren vor, die sechsmal so viele Autos über die Elbe bringen können. Lange Wartezeiten wird es nicht mehr geben, und die Überfahrt wird nur noch 14 Minuten dauern“, fügt Jens Deye, VCD Nord, hinzu. „Es ist unverständlich, warum diese für die öffentliche Hand viel billigere Alternative in Kiel nicht einmal ernsthaft diskutiert wird.“
„Es ist unverständlich, warum diese für die öffentliche Hand viel billigere Alternative in Kiel nicht einmal ernsthaft diskutiert wird.“
„Wenn es zum Tunnelbau käme, gäbe es keine Möglichkeit mehr, die Elbe stromabwärts von Wedel mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu queren. Das wäre ein großer Verlust für den sanften Tourismus in der Unterelbe-Region“, gibt Gerd Linkhorst vom ADFC Uetersen-Tornesch zu bedenken. „Das Wichtigste für uns ist, dass die einzigartige Marsch- und Moorlandschaft auf beiden Seiten der Elbe unversehrt und für die kommenden Generationen erhalten bleibt. Renaturierung der Moore sind das Gebot der Stunde. Der Bau einer Autobahn wäre ein unverzeihlicher Verstoß gegen die Klimaziele, die einzuhalten sich Bundes- und Landesregierung verpflichtet haben“, meint Sybille Petersen vom NABU Glückstadt.
Alle betroffenen Anwohner*innen sind eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen, denn es geht darum, Lebensqualität zu bewahren. Wenn die Bagger erst einmal rollen, ist es zu spät.