Rund 6.000 Arbeiter waren acht Jahre lang mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals beschäftigt. Seit 125 Jahren leben Menschen von und mit dem berühmten Bauwerk. Wir begeben uns auf mit einer Fahrradtour die Spuren des Jahrhundert-Projekts.
Mit der feierlichen Inbetriebnahme war es nach acht Jahren Bauzeit im Juni 1895 so weit: Der Kaiser Wilhelm-Kanal wurde durch den Enkel des Namensgebers, Kaiser Wilhelm I, für den Schiffs- verkehr freigegeben. Heute, 125 Jahre und eine Namensänderung später, gehört der Nord-Ostsee-Kanal mit knapp 100 Kilometern zu den längsten und meistbefahrensten künstlichen Wasserstraßen der Welt. Wir waren dort vor Ort, wo sich die riesigen Frachtschiffe an den Schleusentoren die Klinke in die Hand geben und haben uns einen besonders schönen Platz für eine Rast ausge- sucht, an dem ihr die dicken Pötte bei Kuchen und einem Kaltgetränk bestaunen könnt.
1. Station: Kultfähre fahren
An der Rampe des Fähranlegers in Kiel-Wik reihen sich bereits einige Fahrradfahrer hintereinander auf, welche mit der Adler I – der Passagierfähre – nach Holtenau übersetzten möchten. Bis ganz nach oben, ans Ende der Rampe, stehen die für die Überfahrt an- gereisten Kieler*innen und Tourist*innen aus aller Herrenländer mit ihren Fahrrädern oder allein mit ihrem Tagesgepäck bereit. Während ein Mund-Nasen- Schutz in aktuellen Zeiten obligatorisch zum Handgepäck gehört, ist ein Ticket für die Überfahrt nicht nötig. Sie ist kostenlos. Kaiser Wilhelm I war es, der verfügte, dass alle Fähren entlang des Kanals kosten- frei von den Bürger*innen genutzt werden können. Dieser Erlass gilt bis heute. Insgesamt sind es 14 Fähren, die Tag und Nacht entlang des Kanals übersetzen.
Nachdem wir uns auf unserer Kanalüberfahrt den Wind um die Ohren haben wehen lassen und in Kiel-Holtenau von der Fähre steigen, schauen wir uns am Thiessenkai genauer um. Schiffsausrüster Hermann Tiessen eröffnete 1927 seinen Betrieb am Holtenauer Kai. Seit 1977 trägt das Ufer direkt an der Einfahrtsschleuse des Nord-Ostsee-Kanals seinen Namen. Eine Reihe gemütlicher Cafés und Restaurants wie das Schiffercafé, die Hafenwirtschaft oder die Kombüse haben hier festgemacht und laden euch zu frischem Fisch und leckeren Snacks ein. Am Ende des Kais steht der alte Leuchtturm, von dem ihr einen prima Blick über die Förde genießen könnt sowie das Restaurant Luzifer. Hier bekommt ihr leckere, deftige Speisen sowie Frühstücks- und Mittagsbüffets.
Leben an und mit dem Kanal
Dann schwingen wir uns erneut auf unsere Räder und machen und auf den Weg gen Westen – immer entlang des Kanals.
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