Zumindest schnuppern die Adler vom Kieler Turnverein aktuell Höhenluft in der 2. Bundesliga und arbeiten seit dem letzten Aufstieg an der nächsten Sensation. Im Falle eines Aufstiegs müssen die Volleyballer allerdings ihre geliebte Hein-Dahlinger-Halle verlassen.
Regelmäßig bebt die Kieler Hein-Dahlinger-Halle, wenn der „Rote Block“ gut gefüllt seine Mannschaft anfeuert und mit seinen Fangesängen zu Höchstleistungen treibt. Ausnahmezustand herrscht dementsprechend regelmäßig bei den „Adlern“, die seit der Saison 2018/19 wieder im Unterhaus der Volleyball-Bundesliga starten. Sich in der Liga zu behaupten und den Klassenerhalt sichern, war das anvisierte Ziel der Mannschaft. Souverän lösten sie ihre Aufgaben bereits in den darauffolgenden Spielzeiten, in denen um ein Haar sogar der ganz große Coup mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga geglückt wäre. Der Plan des Vereins war allerdings ohnehin ein anderer. So wollten die Verantwortlichen zunächst die sportlichen und finanziellen Strukturen schaffen, um sich auf höchsten Niveau mit den Besten der Nation messen zu können.
Personelle Zeitenwende
Ein Team lebt und besteht sportlich durch seine Leistungsträger. In den vergangenen Jahren haben Spieler wie Robin Hanke, Jenne Hinrichsen, Bengt Sievers, und Moritz Behr das Team getragen. Letzterer gilt als einer der besten Zuspieler der Liga. Dass er bei den Adlern während der vergangenen Jahre blieb, spricht wiederum für den Verein, der sich um seine Spieler bemüht. Doch letztlich kommt jeder Leistungssportler früher oder später an seine Grenzen und hängt die Sportschuhe aus beruflichen oder medizinischen Gründen an den Nagel. Allerdings hat der Klub schon an die Zukunft gedacht und mit Jan Breburda einen Neuzugang in seinen Reihen, der das Potential hat, ein ganz Großer zu werden. Der 2,02 Meter große Junioren-Nationalspieler kam im vergangenen Jahr vom Moerser SC an die Kieler Förde, wo er mit den Adlern seinen nächsten Entwicklungsschritt gehen will. „Ich hoffe, dass wir ihn halten können“, sagt Michael Sevenheck, Mitglied im Wirtschaftsrat und verantwortlich bei den KTV Adlern für Vertrieb und Marketing.
Knackpunkt: Hallensituation
Die größten Bauchschmerzen bereiten den Kieler Volleyballern also weder die sportliche Situation, noch kann von leeren Rängen die Rede sein. Der Knackpunkt wird im Falle eines Aufstiegs ein anderer sein: die Spielstätte. Die Auflagen der 1. Bundesliga legen gewisse Statuten fest, die aktuell nicht auf die Hein-Dahlinger-Halle zutreffen. Beispielsweise muss die Halle eine Höhe von mindestens neun Metern haben. Auf beiden Seiten des Spielfeldes muss es Zuschauerränge geben. Eine Halle, welche all dies erfüllen würde, ist die Kieler Wunderino Arena. Allerdings würden sich die Kosten für eine Saison hier auf einen mittleren sechsstelligen Betrag belaufen. Wirtschaftlich wäre dies nicht. Mit der LKH-Arena gäbe es in Lüneburg eine geeignete Spielstätte, allerdings nicht in Kiel. Um im Falle eines Aufstiegs eine Halle in der Landeshauptstadt bespielen zu können, bedarf es dementsprechend einen Neubau. Der Verein ist derzeit in engem Austausch mit der Stadt Kiel und dem Land Schleswig-Holstein, wie ein solches Vorhaben in die Tat umgesetzt werden könnte. Weitere Infos findest du unter www.volleyball-ktv.de.
Das sind die letzten Heimspiele der KTV
4. März, 19 Uhr Kiel – Schöneiche
1. April, 19 Uhr Kiel - Essen
15. April, 19 Uhr Kiel – Bocholt
Alle Spiele in der Hein-Dahlinger-Halle (Geschwister-Scholl-Str. 15, Kiel)
Für den Fall, dass du nicht dabei sein kannst und die Spiele dennoch nicht verpassen möchtest: Der Kieler TV überträgt seine Spiele auf www.sportdeutschland.tv.
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