Der Straßenverkehr gilt als wesentliche Ursache für Lärmbelastungen im Ballungsraum Kiel – das geht aus einer Analyse der Lärmkartierung aus 2017 hervor. Durch den Lärmaktionsplan sollen einige Bereiche der Stadt wieder aufgewertet werden.
Sogenannte ruhige Gebiete und innerstädtische Erholungsflächen gelten als wichtige Bereiche für die Naherholung der Bevölkerung und sollten auch als solche in Anspruch genommen werden können. Besonders an elf Problemschwerpunkten im Stadtgebiet ergibt sich ein hoher Handlungsbedarf. Entsprechend der Umgebungslärmrichtlinie muss der Lärmaktionsplan alle fünf Jahre überprüft und wenn erforderlich überarbeitet werden.
„Nach der Untersuchung aus dem Jahr 2018 fühlen sich 75 Prozent der Befragten in ihrem Wohnumfeld durch Straßenverkehr gestört oder belästigt“, heißt es in dem Dokument. Demnach stelle Lärm für viele Menschen das vorrangige Umweltproblem dar. Vor allem Straßensanierungen sowie Verkehrs- und Geschwindigkeitsreduzierungen sind die ausschlaggebenden Faktoren, die zu einer Lärmverminderung beitragen.
Beim Vergleich der Verkehrslärmkartierungen von 2012 und 2017 zeigte sich, dass die Anzahl der Betroffenen, die einem Lärmpegel oberhalb gesundheitsrelevanter Schwellenwerte ausgesetzt sind, relativ hoch geblieben ist.
Entscheidend für die Kennzeichnung besonders betroffener Bereiche, ist die Höhe der sogenannten Lärmkennziffer (LKZ).
Folgende Straßenabschnitte mit einer sehr hohen LKZ werden als Problemschwerpunkte identifiziert:
• Alte Lübecker Chaussee,
• Dreiecksplatz,
• Gutenbergstraße (Westring bis Knooper Weg) einschließlich Lehmberg,
• Ostring (Stoschstraße bis Pickertstraße und Helmholtzstraße bis Blitzstraße),
• Rathausstraße,
• Ringstraße (Schützenwall bis Papenkamp),
• Westring (Hasseldieksdammer Weg bis Eckernförder Straße),
• Ziegelteich bis Exerzierplatz.
Diese wesentlichen Änderungen wurden in dem überarbeiteten Konzept vorgenommen:
• Die Anzahl der durch Verkehrslärm in der Nacht Belasteten konnte nur um drei Prozent reduziert werden.
• Die Straßen Knooper Weg und Preetzer Straße stellen keine Problemschwerpunkte mehr dar.
• Die Problemschwerpunkte Ringstraße und Westring konnten in ihrer Ausdehnung reduziert werden.
• Der Problemschwerpunkt Gutenbergstraße musste um den Abschnitt Westring bis Hansastraße erweitert werden.
• Geschwindigkeitsreduzierungen während der sensiblen Nachtzeit sollen in einigen Straßenabschnitten möglichst kurzfristig umgesetzt werden.
Kieler*innen können den überarbeiteten Lärmaktionsplan vom 6. November bis zum 18. Dezember einsehen und Anmerkungen, Kritik und Vorschläge äußern. In dieser Zeit liegt der Entwurf des Aktionsplans in Zimmer 462b des Stadtplanungsamtes im vierten Stock des Rathauses aus. Der Lärmaktionsplan ist ebenfalls online unter www.kiel.de/laerm einsehbar. Weitere Auskünfte erteilt Klaus-Peter Juhl aus dem Umweltschutzamt unter der Telefonnummer (0431) 901 37 92.
Quelle: Landeshauptstadt Kiel