Heute Abend (24.6.2015) wird die Pop-Band Tonbandgerät die NDR-Bühne am Ostseekai auf der Kieler Woche rocken. KIELerLEBEN traf die vier Musiker vorab zum Interview und sprach mit ihnen über neue Album „Wenn das Feuerwerk landet“, das Tourleben und das Gefühl von Zuhause.
KIELerLEBEN: Die Texte eures neuen Albums „Wenn das Feuerwerk landet“ sind so schön poetisch und bedeutungsoffen. Würdet ihr das auch so sagen?
Ole: Ja, auf jeden Fall. Bedeutungsoffen sind sie in dem Sinne, dass, wenn Sophia Texte schreibt, ich eine ganz andere Bedeutung im Kopf habe.
Sophia: Das ist ja auch wichtig, dass jeder mit dem Text machen kann, was er will. Das ist ja auch so, wenn ich einen Song gut finde. Ich denke dann auch nicht an die beschriebene Situation, sondern das Lied gehört dann zu mir, und ich beziehe es auf mein Leben.
Das Album ist direkt auf Platz 11der Charts eingestiegen. Wie erklärt ihr euch den Erfolg?
Ole: Wir haben einfach sehr gute Fans. Außerdem spielten in den letzten Jahren sehr viel live. Dadurch haben wir uns eine große und treue Fangemeinde erspielt.
Jetzt seid ihr auch gerade auf Tour bis September.
Ole: Genau, mit dem alten Album und auch schon mit neuen Sachen.
Sophia: Ab Oktober spielen wir dann die neue Tour – aber natürlich auch mit den bekannten älteren Liedern. Das wollen wir und die Leute ja auch, das gehört einfach dazu.
Wie ist euer Tourleben? Zeichnet sich euer Erfolg auch darin ab, dass ihr den Glamour der Berühmtheit spürt?
Isa: Der Glamour, den man sich vorstellt, der ist im Tourleben nicht da.
Ole: Ich glaube, dass ist nicht mal bei den ganz Großen des Geschäfts so. Wir treffen ja auch viele Bands, die, objektiv betrachtet, erfolgreicher sind als wir, und da ist der Glam-Faktor auch nicht so hoch.
Jakob: Nee, dann sitzt man eben auch bei der Kieler Woche bei Regen in so einem Container und führt Interviews oder läuft so’n bisschen herum. Es ist dann meistens doch so, dass man sich selbst beschäftigt.
Wie reist ihr: chic oder bescheiden?
Jakob: Wir haben so einen Band-Bus, wo wir alle samt Equipment reinpassen. Wir haben auch keinen Fahrer, sondern fahren selbst.
Isa: Genau, der Bus ist zwar gut zum Reisen, aber nachts schlafen wir immer in Hotels. Da gibt es ja auch noch etwas Privatsphäre.
Wie ist es denn, ständig zusammen zu sein? Geht man sich irgendwann auf die Nerven.
Ole: Es ist ganz cool, dass wir mit der Crew zu neunt sind. Und wenn einer mal dem anderen auf den Geist geht, hat man noch andere Leute, mit denen man abhängen kann.
Sophia: Allerdings ist es so: Wenn man so lang zusammen ist, wächst man zusammen; es entstehen viele Insider. Da kommt man als Außenstehender gar nicht mehr mit. Wenn man als Gruppe unterwegs ist, entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik.
Ole: Es ist ja wie auf Klassenreise. Nur bei uns hört diese Klassenreise seit vier Jahren nicht auf.
Isa: Ich stell mir das noch krasser vor in so einem Nightliner, wo man dann so regalmäßig übereinander schläft und auch nachts räumlich so eng ist.
Habt ihr vor euren Auftritten ein bestimmtes Ritual?
Ole: Es gibt viele, aber fest ist, dass wir vorher mit der Akustik-Gitarre zusammen ein Lied singen. Es ist „Ich komm jetzt heim“.
Sophia: Wir spielen das auch schon fast vier Jahre, eben seit wir unterwegs sind. Das ist einfach eine gute Einstimmung, weil es um das Unterwegs-Sein geht und wieder nach hause kommen.
Und was ist „Heimkommen“ für euch?
Ole (ganz schwärmerisch): Oh, ich liebe mein eigenes Bett. Das merke ich immer, wenn wir lange weg waren. Und meinen Kühlschrank.
Jakob: Für mich sind es Familie und Freunde, wenn man alle wieder sehen kann.
Wie oft habt ihr die Möglichkeit dazu, wieder nach hause zu kommen?
Jakob: Im Moment hält es sich ganz gut die Waage, wir sind so drei Tage unterwegs und drei Tage zuhause. In der neuen Tour sind wir insgesamt anderthalb Monate unterwegs, aber da haben wir auch immer mal ein bisschen Pause.
Was können die Fans denn von der neuen Tour erwarten?
Ole: Ich möchte da noch gar nicht so viel verraten.
Jakob: Wir werden uns da auf jeden Fall nochmal zusammensetzen und etwas Schönes planen. Bei unseren Festival-Auftritten und der kleinen Album-Promo-Tour haben wir schon einen weiteren Gitarristen namens Cello an Bord. Mit dem sind wir jetzt auch richtig gut eingespielt. Das wird auf der Tour auch schön werden.