Der Kieler Seehafen hat im ersten Halbjahr 2011 ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die Umschlagsleistung stieg von Januar bis Juni um gut 20 Prozent auf über 3,2 Mio. Tonnen. Bestimmend für das Wachstum waren die Fährverkehre von und nach Skandinavien, Russland sowie dem Baltikum.
„Der Kieler Hafen blickt auf ein außergewöhnlich gutes erstes Halbjahr. Bei bisher positiver Entwicklung werden wir bis Jahresende erstmals mehr als 6 Mio. Tonnen Güter umschlagen“, sagt Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. Neben dem seeseitigen Umschlag hat auch die Nachfrage nach weiteren Hafendienstleistungen - wie Lagerung oder Umladungen - stark angezogen. Erfreulich zugelegt hat auch der kombinierte Ladungsverkehr Schiene/Schiff. Hier wurden im ersten Halbjahr fast 10.000 Frachteinheiten im Ostuferhafen und am Schwedenkai verladen.
Seit eine neue Generation großer RoPax-Schiffe zwischen Kiel und Göteborg im Einsatz ist, hat sich der Güterumschlag am Schwedenkai mehr als verdoppelt. Dirk Claus: „Durch die 30 Mio. Euro umfassende Umgestaltung des Schwedenkais haben wir die infrastrukturellen Voraussetzungen für dieses Wachstum geschaffen. Die Investitionen sind gut angelegt.“ Neben den Skandinavienverkehren erweisen sich auch die Linien Richtung östliche Ostsee als Wachstumsmotor. Allein auf der Route Kiel – Klaipeda wurden über 1 Mio. Gütertonnen befördert. Zwischen Kiel und St. Petersburg kommt seit Anfang des Jahres mit der „Tor Botnia“ ein größerer RoRo-Frachter zum Einsatz und Ende Mai hat DFDS Seaways eine neue Linie zwischen Kiel und Ust-Luga eröffnet.
Im Passagierverkehr gingen in den ersten sechs Monaten des Jahres 816.000 Reisende an oder von Bord eines Fähr- oder Kreuzfahrtschiffes. Dies entspricht einem Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Überproportional konnte der Bereich Kreuzfahrt (147.600 Passagiere) zulegen. Obwohl die Zahl der Anläufe zur Mitte der Saison geringer ausfällt als im Vorjahr, so konnten dennoch mehr Passagiere begrüßt werden. Dirk Claus: „Der Trend zu größeren Schiffen mit mehr Passagieren ist ungebrochen. Neben dem Ostseekai werden wir den Kreuzfahrtreedereien ab dem Jahr 2013 auch den Ostuferhafen anbieten, um der Nachfrage zu entsprechen und unsere Kapazitäten auszuweiten.“ Liegeplatz 1 des Ostuferhafens wird dahingehend ertüchtigt, dass dort an Spitzentagen – wenn der Ostseekai belegt ist - Kreuzfahrtschiffe mit einer Länge von über 300 m abgefertigt werden können.