Die Kieler Woche ist ein friedliches und fröhliches Mitmach-Event für alle. Um die Sicherheit der Besucher*innen während ihrer Entdeckungsreisen zu gewährleisten, wurde in Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt Kiel und der Polizeidirektion Kiel ein durchdachtes Sicherheitskonzept entwickelt.
Saferspaces
Die Kieler Woche zeichnet sich durch rückläufige Polizeieinsatzzahlen in den letzten Jahren aus, was auf ein besonders friedliches Fest hinweist. Um das respektvolle Miteinander während der Kieler Woche weiter zu fördern, gibt es erstmals das Angebot der Initiative Saferspaces, das auf dem gesamten Veranstaltungsgelände der Kieler Woche verfügbar ist.
Saferspaces stellt eine wichtige Verbindung zwischen Menschen dar, die unsichere Situationen erleben oder beobachten. Die Initiative ermöglicht es Betroffenen, während der Kieler Woche über das Scannen eines QR-Codes einen niedrigschwelligen Kontakt zu geschulten Awareness-Teams herzustellen.
Dank der Zusammenarbeit zwischen Wilms Sicherheit und saferspaces.io werden geschulte Awareness-Teams in lila Westen auf allen Veranstaltungsflächen zur Verfügung stehen. Sie sind jederzeit ansprechbar, wenn Hilfe benötigt wird.
Darüber hinaus sind die Teams über QR-Codes auf Saferspaces-Plakaten erreichbar, falls sie sich gerade nicht in der Nähe einer unsicheren Situation befinden. Betroffene, Hilfesuchende und Unterstützende können die QR-Codes scannen und direkt Kontakt aufnehmen. Dazu muss lediglich die Handykamera vor den Code gehalten werden, bis der erscheinende Link zur entsprechenden Anwendung führt. Da jeder Code mit einem bestimmten Ort verknüpft ist, weiß das Awareness-Team genau, wo sich die betroffene Person befindet, und kann sich sofort dorthin begeben. Dies geschieht anonym und ohne Weitergabe persönlicher Daten. Zudem stehen auf allen Veranstaltungsflächen Rückzugsräume zur Betreuung von schutzsuchenden Personen zur Verfügung.
Dieses Angebot ersetzt nicht die Arbeit von Rettungsdiensten oder der Polizei, insbesondere in Notfällen. In solchen Situationen sollte wie gewohnt die Notrufnummer 110 oder 112 gewählt werden.
Jugendschutz
Seit fast 20 Jahren gibt es während der Kieler Woche sogenannte Jugendschutzstreifen. Pädagoginnen und Polizistinnen sind gemeinsam auf der Kieler Woche unterwegs und beraten Jugendliche zum Alkoholkonsum sowie für Fragen zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit der Stadt.Mission.Mensch, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und dem Städtischen Krankenhaus Kiel wurde das HaLT-Projekt ins Leben gerufen. Wenn jugendliche Personen mit Alkoholvergiftung in eines der Krankenhäuser eingeliefert werden, informieren die Kliniken die Stadt.Mission.Mensch. Geschulte Mitarbeiter*innen besuchen dann die Jugendlichen direkt am Krankenbett und bieten hilfreiche Beratungen an.
In diesem Jahr werden erstmals auch die privaten Gewerbebereichkeiten wie Supermärkte, Tankstellen und Kioske im Umkreis der Kieler Woche durch den Jugendschutzbereich der Landeshauptstadt Kiel für die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes sensibilisiert. Der Jugendschutz wird auch bei der Jungen Bühne und auf der Wiese am Aquarium (Geomar) während der Kieler Woche vertreten sein. Dort werden durch Aktivitäten wie ein Alkoholquiz, Rauschbrillen oder ein Glücksrad Informationen vermittelt.
Zusätzlich wird eine von Jugendlichen entwickelte "Partybag" zur sicheren Alkoholkonsum für Jugendliche ab 16 Jahren verteilt. Die Tasche enthält unter anderem Informationen über Partydrogen, Hygieneartikel und einen Gutschein für ein alkoholfreies Getränk an der Jungen Bühne.
Kinderschutz
Der Kinderschutzbund stellt während der Kieler Woche zwei Kinderauffangzelte zur Verfügung, um sich um verlorene Kinder und suchende Eltern zu kümmern. Dort können Eltern auch kostenlos Armbänder für ihre Kinder abholen, auf denen ihre Mobilnummern vermerkt werden, um eine Kontaktaufnahme seitens des Kinderschutzbundteams zu ermöglichen. Die beiden Zelte befinden sich gut sichtbar an der Kiellinie auf der Geomarwiese und an der Spiellinie auf der Krusenkoppel. Mitarbeiter*innen des Kinderschutzbundes werden auch mobil auf den Veranstaltungsflächen unterwegs sein und jederzeit ansprechbar sein.
Besonderer "Liegeplatz" am Ostseekai
An insgesamt vier Stationen auf dem Veranstaltungsgelände steht der Sanitätsdienst bereit, um den Besucher*innen der Kieler Woche bei Bedarf zu helfen. Am Ostseekai wird erstmalig ein besonderer "Liegeplatz" für diejenigen angeboten, die seekrank geworden sind.
An diesem zentralen Behandlungsort können Kieler-Woche-Patient*innen vom Sanitätsdienst behandelt werden, ohne dass sie als Notfall in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. Hier können beispielsweise kleinere Verletzungen versorgt oder hilfsbedürftige Personen betreut werden, die keinen Krankenhausaufenthalt benötigen.
Dieses neue Konzept zielt auch darauf ab, die ohnehin teilweise ausgelasteten Krankenhäuser während der Kieler Woche nicht zusätzlich zu belasten. Darüber hinaus können Patientinnen direkt in der Nähe der Veranstaltungsflächen entlassen werden und entweder zu ihren Freundinnen zurückkehren oder den Heimweg antreten.