Nach der Kieler Woche ist vor der Kieler Woche
Christian Riediger, Leiter des Kieler-Woche-Büros und Geschäftsführer der Kieler Woche Marketing GmbH
"Nach der Kieler Woche ist vor der Kieler Woche"
Dafür, dass es nur noch eine kurze Zeit bis zum Fest aller Feste ist, macht Christian Riediger noch einen verdammt ruhigen Eindruck.
Obwohl, so verwunderlich ist es eigentlich nicht, denn das siebenköpfige Team um Riediger arbeitet das ganze Jahr für die Kieler Woche.
Seine vierte Kieler Woche sei das jetzt "hinter den Kulissen", so der Ur-Kieler, der nach seiner Verwaltungsausbildung bei der Stadt und dem Studium an der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz zunächst im Sozialamt tätig war, bevor er ins damalige Presseamt wechselte. Sein Büro, gespickt mit Kieler-Woche-Souvenirs, ist sozusagen das Herz der Kieler Woche. "Die größte strategische Herausforderung ist es, tatsächlich alle Beteiligten unter einen Hut zu bekommen, damit wir am Ende ein schönes Fest für die Kieler und ihre viele Gäste aus dem In- und Ausland gestalten", erklärt er die größte organisatorische Hürde, die in jedem Jahr zu nehmen ist. Schließlich gilt es neben den vielen Veranstaltern, die täglich circa 100 Programmpunkte auf die zahlreichen Bühnen bringen, auch den Einsatz der Polizei und Rettungskräfte zu koordinieren, Straßensperren zu beachten und eventuelle bauliche Veränderungen einzuplanen.
"In jedem Jahr können sich Veranstaltungsflächen ändern, neue dazu kommen oder alte durch bauliche Maßnahmen wegfallen, dann müssen wir reagieren." Spiellinie, Internationaler Markt, BMW-Bootshafen, NDR-Fläche am Ostseekai oder "Unser Norden"-Bühne, privat zieht es den Familienvater, der ja meist beruflich die "Feiermeile" abschreitet, schon gern mit seiner Tochter auf die Spiellinie, wo "in kürzester Zeit der Anzug 'verschlammt' wird oder auf den Internationalen Markt."
Hören und Sehen würde er gern "The Sweet", aber leider klappt der Besuch terminlich nicht. "Das ist meine Musik, die 70er Jahre, das mag ich", outet er sich als "Altrocker".
Aber natürlich stehen während der Kieler Woche auch viele offizielle Veranstaltungen auf Riedigers Plan, sei es als Einladender oder als Gast. Viel Zeit für private Ausflüge bleibt da nicht. Jeden Morgen heißt es ab 8.30 Uhr Frühbesprechung mit der Oberbürgermeisterin, danach geht es weiter mit den Sicherheitsgesprächen mit Polizei und Rettungsdiensten. "Wenn dann noch abends eigene Veranstaltungen wie zum Beispiel das Classic-Open-Air Konzert sind, dann wird der Tag natürlich lang. Aber das zu erleben hat natürlich auch seinen besonderen Reiz." Auch jetzt bleibt nicht viel Zeit, um "frei" zu machen: Pressetermine müssen koordiniert, das aufgestockte Personal eingebunden und der Aufbau der vielen Stände und Bühnen koordiniert werden. Und auch nach der Kieler Woche ist das Kieler- Woche-Büro ständig besetzt, denn "nach der Kieler Woche ist bekanntlich vor der Kieler Woche!".