In ihrer monatlichen Kolumne äußert sich Hanne Pries – Sängerin der Kultband Tiffany und Grundschullehrerin – zu aktuellen Themen. Mal witzig, mal nachdenklich, aber immer mit ihrer persönlichen Note.
Prüfen Sie sich und Ihr Gesicht. Jetzt und hier. Wo sind Ihre Mundwinkel? Gehören Sie zu den dauerattraktiven George-Clooney-Menschen, die immer ein leichtes Lächeln auf den Lippen zu haben scheinen? Weil sie einfach wissen, wie es geht? Oder sind Sie der eher Muffige, der es schafft, Blickkontakt ohne jede Regung zurückzugeben? So einen hatte ich gerade in einem unangenehmen Gespräch. Da war nicht nur kein Lächeln, nein GAR keine Regung. Damit kann man mich quasi töten. Ja, es gibt da wie immer etwas in der Mitte, hab ich aber gerade keine Lust drauf (merken Sie, wie dieser Regungslose mich aufgeregt hat?). Und ja, es ist alles gesagt über das Lächeln, das freundliche Gesicht: Man sieht durch das Fenster des Lächelns, ob das Herz zu Hause ist. Die wirkliche Übersetzung von L.m.a.a. ist „Lächle mehr als andere“. Und kein Medikament der Welt ersetzt das Lächeln. Alles! Klar!
Aber, bitte – warum tun es denn so wenige? Wie sangen unsere fast aufgelösten (kein Grund zum Lächeln!) Wise Guys: „Hat ihr denn niemand beigebracht, wie man lächelt oder lacht? Mädchen lach doch mal, denn auch das schönste Gesicht – ohne Lächeln funktioniert es nicht.“ Noch besser der Text von Schlagerbarde Jürgen Marcus: „… denn diese Welt, sie steht und fällt mit deinem Gesicht“! Warum ich hier mit ollen Kamellen komme? Weil es eben nicht oll ist. Es gehört jeden Tag in die Nachrichten und kann gar nicht oft genug gesagt werden. Lächelt. Auch wenn es keinen Grund gibt. Das Anheben der Mundwinkel ist Seelenbalsam und die beste Leibeserfrischung. Es macht gesund, hübscher und macht diese ja nun doch anstrengende Welt erträglicher für einen selbst und das Gegenüber. In diesem Sinne: Altes, immer frisches Thema. Gott schenkt dir dein Gesicht, lächeln musst du selber. Jetzt. Ich tu es auch gerade.