„Blindlings“ ist ein intensives Psychogramm einer obsessiven Beziehung, mit psychologisch scharf gezeichneten Figuren und ungeheuer dichten Dialogen. „Butterfly Blues“ raubt durch dramatische Dringlichkeit den Atem. Beide Stücke begeistern am 4. Juni das letzte Mal im Schauspielhaus!
„Blindlings“ von Simon Stephens
Stockport bei Manchester. Ende der Siebziger Jahre. Hier lebt die junge Cathy mit ihrer Mutter Susan und ihrer sechs Monate alten Tochter Ruth. Eines Tages kommt sie vor ihrem Haus mit John ins Gespräch und schnell entwickelt sich eine fast besessene Amour fou. Cathy ist eigenartig fasziniert von Johns respektloser Art, von seiner kriminelle Energie und auch von seiner immer wieder hervor blitzenden Gefährlichkeit. John wiederum fühlt sich von der kompromisslosen, fast kindlichen Direktheit der blutjungen Mutter angezogen, auch ihr unberechenbares Verhalten schreckt ihn nicht, im Gegenteil. Die beiden wachsen immer stärker zusammen – so lange bis Cathy erfährt, dass John sie mit ihrer besten Freundin betrügt und die Rache sie zu einer unfassbaren Tat treibt. Schnitt. Isle of Man. Fast zwanzig Jahre später. Die erwachsen gewordene Cathy hat ein neues Leben angefangen und wird noch einmal mit den dunklen Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert. Mit „Blindlings“ begeistert der britische Erfolgsdramatiker durch überwältigenden Emotionsreichtum.
Die Veranstaltung im Überblick
Datum: 4. Juni
Beginn: 20 Uhr
Veranstaltungsort: Schauspielhaus Kiel
Karten: Tel.: (0431) 90 19 01
Preis: 13,10 Euro bis 28,20 Euro
Autor: Simon Stephens
Regie: Ulrike Maack
Bühne: Wilfried Minks
Kostüme: Irmgard Kersting
Besetzung: Ellen Dorn, Marko Gebbert, Magdalena Neuhaus, Jessica Ohl, Felix Zimmer
„Butterfly Blues“ von Henning Mankell
Letzte Vorstellung mit hochkarätigem Nachgespräch im Anschluss
Zwei afrikanische Migrantinnen träumen den Traum von einer besseren Welt: in Europa. Ana und ihre Freundin Sara verlassen ihre Heimat, zerreißen ihre Familien und gehen in die Fremde. Auf einem Schlepperschiff. In Europa erwarten sie ein Flüchtlingslager, ungeduldige Sachbearbeiter, Armut, Kriminalität, Mädchenhändler. Doch die Frauen sind nicht bereit, sich in die Opferrolle drängen lassen. Sie kämpfen. Sie suchen einen Platz zum Leben.
Der jüngst-verstorbene Henning Mankell lebte nur in den Sommermonaten in Schweden, die meiste Zeit des Jahres verbrachte er im ostafrikanischen Mosambik, welches er als seine erste Heimat verstand, und trat stets durch sein großes politisches und literarisches Engagement für Afrika hervor. Mankell ist ein eindringliches Theaterstück über Menschen auf der Suche nach einer Heimat gelungen, das in Zeiten immer größerer Flüchtlingsströme nach Europa und den damit verbundenen großen Tragödien auch zwölf Jahre nach seiner Uraufführung nichts von seiner dramatischen Dringlichkeit verloren hat.
Im Anschluss an die letzte Vorstellung findet ein einmaliges Nachgespräch statt. Neben dem Ensemble und der Regisseurin Kristin Trosits werden Dr. Britta Thege vom Institut für Interdisziplinäre Genderforschung und Diversity an der FH Kiel, sowie Idun Hübner und Parinaz Mehranfar von der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten Kiel erwartet. Der Eintritt zum Nachgespräch ist frei.
Die Veranstaltung im Überblick
Datum: 4. Juni
Preis: 15,50 Euro
Beginn: 20.30 Uhr
Veranstaltungsort: Studio Schauspielhaus
Karten: Tel.: (0431) - 901 901
Regie: Kristin Trosits
Ausstattung: Marie Rosenbusch
Musik: Eike Ebbel Groenewold
Besetzung: Marius Borghoff, Jennifer Böhm, Rudi Hindenburg, Agnes Richter
Weitere Informationen unter www.theater-kiel.de.