Erlebnisurlaub der ganz besonderen Art – aufregende Touren durch unbekannte Gebiete, Abenteuer, die an jeder Ecke warten, ein Schatz, der am Ende gehoben werden soll. Wo es das gibt? Wo Sie wollen …
Wie haben Sie den letzten Familienurlaub in Erinnerung? Mama und Papa wollten gerne wandern gehen, aber Junior fand die Idee nicht ganz so spannend? So haben Sie dann auch auf die Städtereise verzichtet und sind letztendlich zu Hause geblieben, konnten Ihre Jüngsten aber einfach nicht davon überzeugen, dass es draußen viel schöner ist als vor dem Fernseher? Auf jeden Fall ist es schwer, eine Urlaubsplanung zu finden, die alle gleichermaßen zufriedenstellt. Doch warum dieses Jahr nicht mal zusammen auf Schatzsuche gehen?
Geocaching ist das Zauberwort und im Prinzip das, was früher einmal die „Schnitzeljagd“ war. Heute gestaltet sich das alles etwas moderner: Wo früher Zeitungsschnipsel oder Kreidemarkierungen zum Ziel führten, hilft nun ein GPS-System. Die Schatzsuche startet im Internet: Eine kurze Anmeldung und schon verwandelt sich der eben noch gelangweilte Stubenhocker in einen waghalsigen Abenteurer. Auf der interaktiven Karte sucht er sich einen Cache, wie das Versteck eines Schatzes genannt wird, in der Nähe aus und gibt die Koordinaten in ein GPS-Gerät ein – und schon kann die spannende Schatzsuche starten. Der Weg führt nicht selten durch Wälder, Felder und Büsche, die Caches sind sehr gut versteckt. Ist das Versteck gefunden und der Schatz gehoben, trägt sich der glückliche Finder in das dort hinterlassene Logbuch, eine Art Tagebuch für alle Cache-Finder, ein und kann nachlesen, wie es seinen Vorgängern auf der Suche ergangen ist. Manchmal findet sich sogar ein kleiner Schatz im Versteck, der im Austausch gegen einen gleichwertigen Gegenstand mitgenommen werden darf, in der Fachsprache „Trade“ genannt. So ist ein immerwährender Spaß für alle Schatzsucher gewährleistet.
Neben den gewöhnlichen Schätzen, die einfach gefunden werden sollen, haben sich viele „Owner“, also die Schöpfer eines Caches, besondere Rätsel und Geschichten ausgedacht, um die Schatzsuche noch aufregender zu machen. Hierbei hinterlassen sie zum Beispiel bestimmte Hints (Hinweise), mit deren Hilfe man dann auf den richtigen Weg gelotst wird. Einige Cacheverstecke erfordern sogar den Einsatz von Taucher- oder Bergsteigerausrüstung. Eine spannende Sache ist es auch, sich selbst ein Versteck für eine ausgefallene Schatzidee auszudenken. Eine kleine Schatzkiste am nahegelegenen Weiher, die Koordinaten im Internet veröffentlichen und schon erfreut Ihr Cache zahlreiche andere Schatzsucher. Aber Vorsicht vor den „Muggeln“, so werden diejenigen genannt, die Caching nicht kennen und zufällig auf einen Schatz stoßen – denn nur wer auch tatsächlich nach dem Schatz sucht, sollte fündig werden.
Es hat sich mittlerweile ein so großes Netzwerk an Geocachern jeden Alters gebildet, dass es tatsächlich überall auf der Welt Schätze zu heben gibt. Ob also die freien Wochen in Bayern, auf Mallorca, in Berlin, zu Hause oder mitten in der Wüste von Afrika verbracht werden: Einfach vorher im Internet nachsehen und schon wandeln Sie auf den Spuren von Indiana Jones und anderen großen Abenteurern. Und Ihr Sprössling wandert mit – ohne es zu merken. Näheres zu Geocaching sowie Regeln und Tipps gibt es unter www.geocaching.de.
• Erfunden wurde Geocaching von dem Amerikaner Dave Ulmer.
• Den ersten Cache weltweit versteckte er am 3. Mai 2000 in Oregon.
• Der erste Cache in Deutschland wurde am 2. Oktober 2000 in der Nähe von Königs-Wusterhausen versteckt. Er ist immer noch aktiv.
• Die genaue Anzahl aller aktiven Caches weltweit ändert sich ständig, im Juli 2009 waren es 852.469.
(dan)