Manowar hat am Sonntag beim Kieler Tourstopp ihrer letzten Tournee die Sparkassen-Arena zum Beben gebracht. Mit einem Schalldruckpegel jenseits der 115 Dezibel war das Feuer der vier Metaller aus den USA auch noch weit außerhalb des Epizentrums hör- und spürbar
Zu ihrer letzten großen Schlacht (The Final Battle Tour) hatten sich die legendären Kings of Metal noch einmal gerüstet und stilechte Geschütze aufgefahren. Manowarrior, wie echte Fans der True-Metal-Band genannt werden, aus verschiedenen Nationen – darunter viele Skandinavier – versammelten sich am Sonntag ein letztes Mal in Kiel, um ihren Helden zu huldigen.
Das Quartett schuf in den fast vier Jahrzehnten Bandgeschichte zwischen sich und ihrer Fangemeinde ein einzigartiges und unzertrennliches Band. Diese Nähe zu ihren Fans gilt als besonders herausragend und war auch an diesem Abend in der Sparkassen-Arena spürbar. Freundschaft, Loyalität und Ehre stehen hier im Vordergrund. Als gegenseitige Anerkennung begrüßten sich Fans und Band auch in Kiel mit dem „Sign of the Hammer“ – einem Gruß, den nur Gleichgesinnte kennen. Dabei umschließt die linke Hand das Handgelenk der rechten, die mit geballter Faust über das Haupt gehalten wird.
Eine beeindruckend inszenierte Bühnenshow – ein Spiel aus thematischer Videoanimation, Lichteffekten und Dampffontänen – unterstrich die Power der vier Metal-Ikonen und machte die Bühne zum Tempel. Auf der riesigen Leinwand liefen typisch magisch-mystische Motive: So stolzierten brennende Adler und Hengste, rüsteten sich Soldaten mit Kettenhemd, Stahlhelm und Schwert, und Flammen der Hölle loderten immer wieder auf. Kurzum: ein sehr passendes Zusammenspiel aus Video und Audiomaterial. Einzig die legendären Einlagen auf echten Motorrädern fehlten.
Nach der Hälfte des Auftrittes wurde ein „Tribute to Germany“-Video gespielt, das Ausschnitte diverser Auftritte Manowars in Deutschland zeigte. Seit die Band 1980 gegründet wurde, hat sich hierzulande eine große und hingebungsvolle Fangemeinde manifestiert. Nachdem Bassist und Leader Joey DeMaio dem Publikum im Alleingang nochmal so richtig eingeheizt hatte, leerte der Musiker eine Dose Bier in Metal-Manier, um sich die Flüssigkeit anschließend aus seinem Mund über seinen stählernen Körper laufen zu lassen. Derweil erzeugte Sänger Eric Adams mit seiner äußerst facettenreichen Stimme zahlreiche Gänsehautmomente, mit denen er jedem noch so harten Metaller ein stolzes Lächeln auf die Lippen zauberte.
Das Konzert bot einen abwechslungsreichen Mix aus Songs der elf Studioalben. Gut 20 Hits gaben Manowar in knapp zwei Stunden zum Besten. Als krönende Zugabe hoben sich die Musiker mit „Warriors of the World“ ihren wohl bekanntesten Song auf. Eine gute Wahl, denn so lagen sich zum Schluss nochmal viele Metaller in den Armen und erhoben die Faust voller Ehrfurcht gen Himmel.
Zu guter Letzt riss Gründungsmitglied DeMaio in theatralischer Art und Weise unter lautem Getöse seinem E-Bass jede Saite einzeln heraus und verschenkt sie an das Publikum – ein Beweis für seine Aufopferung und Hingabe. In diesem Sinne bleibt abschließend nur eines zu sagen: Macht’s gut, Manowar – ihr habt den Metal elementar geprägt. Raise your fist into the air!