Ravn, Philipp, Nils und Lennard sammelten Spenden während einer Radtour von Kiel nach Afrika.
„Hey Nils, vor zwei Jahren haben wir uns mal in der Mensa unterhalten. Es stand im Raum, eine längere Radtour zu machen und damit Spenden zu sammeln … Hast du darauf noch Lust? Grüße, Lennard.“ Und Nils hatte noch Lust, genauso wie sein Mitbewohner Philipp und der Mitbegründer des Kieler Leihladens, Ravn. Nach viermonatiger Planungs- und Vorbereitungszeit stiegen die vier Kieler am 10. Oktober auf ihre Räder. Das Ziel: Zalewa im afrikanischen Binnenstaat Malawi.
Dort befindet sich der Bildungscampus des Projekts FACE, das sich für eine kostenfreie Bildung für Schüler:innen einsetzt. Die Studenten wollten ihre Tour nicht nur zum eigenen Vergnügen machen, sondern ihre Reichweite nutzen, um Spenden zu sammeln. Das erradelte Geld kommt zudem der Stiftung Klimawald, die ehemalige landwirtschaftliche Flächen in Deutschland aufkauft und Wälder pflanzt, sowie dem Verein Mare Liberum e. V., der in der Ägäis Patrouille fährt und die Einhaltung der Menschenrechte von Geflüchteten dokumentiert und beobachtet, zugute. Mit dem gesammelten Geld möchten sie ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten. „Es kann doch nicht sein, dass wir in Europa die Menschenrechte als das höchste Gut ansehen und im Mittelmeer Menschen ertrinken“, begründet Nils die Auswahl.
Ihre Route führte sie in Richtung Kroatien und über Albanien und Griechenland nach Istanbul. Die mitgebrachten Zelte mussten sie unterwegs selten auspacken. Auf ihrer Reise durch Europa und später auch Afrika brachten ihnen die Menschen eine unglaubliche Gastfreundschaft entgegen und luden sie wie selbstverständlich zu sich nach Hause ein. Von Istanbul ging es per Flugzeug auf den afrikanischen Kontinent in die Stadt Daressalam in Tansania. Nach einem kleinen Abstecher zur Insel Sansibar, um sich zu akklimatisieren und die sommerlichen Temperaturen nach dem Winterwetter in Europa auszukosten, ging es quer durch das Land in Richtung Ziel. Weihnachten verbrachten die vier Radler in Morogoro und wurden – natürlich – eingeladen zu einem Barbecue. Wasserbüffel, Elefanten, Giraffen und Zebras kreuzten ihren Weg, aber leider auch Parasiten, die ihnen ziemlich zusetzten und sie zu einer Auszeit zwangen.
Nach über 50 platten Reifen und circa 5.500 Kilometern fuhren sie am 11. Februar in Zalewa ein und wurden mit großem Jubel von den Bewohner:innen empfangen. Für die jungen Kieler war diese Reise eine Erfahrung, die ihnen in vielerlei Hinsicht die Augen öffnete. Insgesamt sind mittlerweile 15.700 Euro von 258 Spender:innen zusammen gekommen. Aber je mehr, desto besser: Wer noch spenden möchte, kann sich unter www.gofundme.com an dem Projekt „open eyes – mit dem Rad nach Afrika“ beteiligen. Mehr Eindrücke von der Tour bekommt ihr bei Instagram @open_eyes.
Unterstützte Projekte:
www.face-project.org
www.stiftung-klimawald.de
www.mare-liberum.org