Das Theater Die Komödianten lädt heute und morgen zu einem Spektakel der besonderen Art: Zusammen mit dem Tilsit-Theater aus Sovetsk, Russland, begehen die Komödianten den Kulturaustausch der Partnerstädte Kiel und Sovetsk mit einem Gastspiel des russischen Theaters in Kiel.
Zwei Theater - Zwei Ensemble - zwei Sprachen - auf einer Bühne - mit einer Jazzband. Das Theater Die Komödianten ist mit Unterstützung des Büros der Stadtpräsidentin schon seit vielen Jahren erfolgreich als Kulturbotschafter in den Partnerstädten Kiels unterwegs. So hat Markus Dentler den Kulturaustausch mit den Städten Brest in Frankreich, Gdynia in Polen, Coventry in England, Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern und Kaliningrad in Russland organisiert und durchgeführt. Jedes Mal holt er Theater aus den befreundeten Städten zu Gastspielen nach Kiel und das Theater Die Komödianten hat jeweils in den Partnerstädten gespielt. Im Mai 2012 ist nun erstmals das Tilsit Theater aus Kiels Partnerstadt Sovetsk zu Gast in Kiel. Anfang September ist das Theater Die Komödianten dann zum Gastspiel in Sovetsk.
Zum Auftakt spielen beide Theater heute Abend um 19 Uhr im Kieler Kulturforum gemeinsam. Wie klingen zum Beispiel die weltberühmten Gedichte von Goethe und Ringelnatz auf russisch, oder die umwerfenden Liebesgedichte von Alexander Puschkin in deutscher Sprache? Lassen Sie sich von Schauspielern aus zwei Ländern in zwei Sprachen mit Gedichten und Jazzmusik in die Welt des Theaters und der Poesie entführen.
Das Theater Die Komödianten und das Theater Tilsit aus Sovetsk spielen in deutscher und russischer Sprache Gedichte und Szenen der Weltliteratur und liefern sich einen freundschaftlichen Schlagabtausch, wie im Boxring. Ein deutsch-russisches Theaterfest, bei dem sich die Sprachbarrieren auflösen.
Morgen, den 08. Mai, spielt das russische Tilsit-Theater um 19 Uhr im Theater Die Komödianten ein Stück aus dem eigenen Repertoire: „Der Hässliche“ von Marius von Mayenburg in russischer Sprache. Herr Lette, findiger Ingenieur für elektrische Sicherungssysteme, macht eine grausige Entdeckung: Anscheinend ist er selbst unsäglich hässlich. Warum hat man ihm das bislang nie gesagt? Warum muss ausgerechnet sein Chef ihn darauf stoßen, als es um eine Dienstreise zu einem Kongress geht, auf dem Lette endlich seine neueste Erfindung präsentieren wollte. Nun fährt ein ungeliebter Kollege hin und erntet fremde Lorbeeren. Zur Rede gestellt muss auch Lettes Frau gestehen, dass sein Gesicht schon immer "katastrophal" gewesen sei, sie ihn aber trotzdem liebe. Der Entschluss zur chirurgischen Korrektur ist schnell gefasst. Lettes unvermutete Wiedergeburt als unwiderstehlicher Beau macht ihn schnell zum berühmten Mann. Sein Chirurg vermarktet ihn als profitables Idealgesicht, sein Chef nutzt seine Schönheit als Lockstoff für solvente Großaktionärinnen. Lette umgibt sich mit Groupies. Doch der Ruhm währt nicht lange. Lettes Marktwert sinkt rapide, als er sich immer mehr Duplikaten seiner selbst gegenübersieht. Das erotische Überangebot überfordert auch seine Frau. Lettes Selbstentzweiung schreitet unerbittlich voran. Marius von Mayenburgs bitterböse neue Komödie führt das verbreitete Phänomen körperlicher Entfremdung ins Groteske und hält damit eitlen Verhältnissen einen Spiegel vor. Die vom Autor vorgegebenen Mehrfachbesetzungen führen zu einer verblüffenden dramaturgischen Struktur dieser Gesellschafts-Satire.
Kartenpreise jeweils bei beiden Vorstellungen: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kartenvorverkauf im Theater Die Komödianten, im KulturForum und unter Tel.: (0431) 55 34 01, www.komoediantentheater.de und theater@komoediantentheater.de.