Dem Kind einen Namen geben: ob einzigartig, exotisch, extravagant oder einfach. Die Statistiken von Knud Bielefeld helfen werdenden Eltern bei der wichtigen Entscheidung.
Wie findet man den richtigen Namen für sein Kind? „Vielen kommt es auf einen guten Klang in Verbindung mit dem Nachnamen an“, beschreibt Knud Bielefeld eine häufig angewandte Methode. Bielefeld führt seit 2006 Statistiken zu Namen, deren Bedeutung und vielem mehr.
Der in Rendsburg geborene und inzwischen in Ahrensburg bei Hamburg lebende Namensforscher wertet Geburtsmeldungen aus. Da es in Deutschland keine amtliche Babynamenstatistik gibt, erhält er die Namen über einige Helfer, Geburtsmeldungen von Standesämtern und Geburtskliniken. „Für den Jahrgang 2015 sind die Vornamen von 183.396 Babys zusammengekommen, das entspricht immerhin circa 26 Prozent aller in dem Jahr geborener Kinder“, so Knud Bielefeld. Im vergangenen Jahr waren Ben und Mia die meistgewählten Namen in Deutschland. Bielefeld verrät, dass „Namenstrends sehr langlebig“ sind. So sind Ben und Mia schon seit mehreren Jahren in den Hitlisten ganz weit oben zu finden. Die Top drei in Schleswig-Holstein bei den Mädchen sind Mia, Emma und Hanna, während die Jungs am häufigsten auf den Namen Finn, Ben oder Luis hören. Im Vergleich zum nördlichsten Bundesland präferiert man in Bayern traditionell zum Beispiel Maximilian, während im Norden Deutschlands oft nordische Namen bevorzugt werden, wie zum Beispiel Lasse oder Ida. Die größte Nachfrage ist immer zum Jahresende und zum Jahresbeginn, erzählt Knud Bielefeld. Dann erhält er Anfragen unter anderem vom NDR oder von der Deutschen Presse-Agentur dpa. Wenn Prinzen-Babys geboren wurden, ist ebenfalls ein Anruf zu erwarten. „Als die neue Statistik herauskam, waren 86.000 Besucher auf meiner Website beliebte-vornamen.de“, freut sich Knud Bielefeld über das Interesse an seinen Statistiken. Er stolperte einst aus Eigeninteresse darüber, dass es kaum Statistiken über Vornamen in Deutschland gab. Deshalb rief er seine Website ins Leben.
Aber wie ging der Namensforscher bei seinem eigenen Nachwuchs vor? „Wir haben ganz bewusst etwas Normales ausgewählt. Unser Kind heißt Erik. Viele Eltern streben danach, etwas möglichst Exotisches zu finden. Sie sagen sogar, dass ein einfacher Name einfallslos sei. Ich finde es aber gut, wenn das Kind einen Namen hat, den man auch als solchen erkennt.“
Wer selbst Interesse hat, den richtigen Namen für sein Neugeborenes oder geplantes Kind zu finden, erhält auf der Website www.beliebte-vornamen.de weiterführende Informationen.