Mit einer Verzögerung von rund zehn Monaten ist das erste Teilstück des Kleinen Kiel-Kanals für Passanten freigegeben.
Eigentlich war die Fertigstellung des Kleinen Kiel-Kanals bereits zum Tag der Deutschen Einheit 2019 geplant. Unvorhergesehene Fundamente tief in der Erde, Witterungen und nicht zuletzt die Corona-Pademie haben zu Lieferschwierigkeiten von Bauelementen und damit zur Verschiebung der Eröffnung beigetragen.
Mit dem Öffnen der Absperrkette machte Doris Grondke, Baudezernentin der Landeshauptstadt Kiel den Weg frei für Passanten und Bummler im Herzen der Stadt Kiel. Außerdem strömen bereits die ersten Liter Kanalwasser auf den noch jungfräulichen Beton: insgesamt werden für die Befüllung des Beckens Süd rund 780 Kubikmeter Wasser benötigt. Die Hohlflächen um das Becken herum umfassen eine Gesamtfläche von rund 540 Quadratmeter. Die Flächen auf den kleinen „Inseln“ sind immerhin noch gute neun Quadratmeter groß.
Mithilfe eines Nachspeisepumpwerks erfolgt die Wasserentnahme aus dem Kleinen Kiel. Bis zu 100 Kubikmeter pro Stunde werden zum Teil schon über die bepflanzten Bodenfilter entnommen. Bis sich allerdings die angestrebte Wasserqualität im Becken Süd einstellt, kann es noch einige Wochen dauern, da sich der Bakterienteppich erst im Wurzelbereich der Pflanzenfilter ansiedeln muss.
Bereits wenige Augenblicke nach der feierlichen Öffnung nahmen erste neugierige Spaziergänger und Passanten der Holstenstraße das neue Bauwerk genauer unter die Lupe. „Wasser verbinde ich mit Leben“, sagt Carsten Rohwer, Tourist aus Nordrhein-Westfalen. „Das Projekt verdeutlicht doch, wie sehr die Landeshauptstadt gerade auflebt“, ergänzt Rohwer. Mit seinen beiden Söhnen war der gebürtige Neumünsteraner in der Innenstadt unterwegs und wurde unverhofft Zeuge der Einweihung.
Für die kommenden Wochen seien weitere Freigaben der Bauabschnitte geplant. Vielleicht sehen wir bereits mit der Freigabe des Bus- und Radverkehrs an der Holstenbrücke ja auch Wasser zwischen dem Südbecken und dem Kleinen Kiel.