Die Sommerpause schien für alle Handball-Fans endlos, doch nun geht es bald wieder los: Am 28. August startet die neue Handball-Saison 2010/2011. Ganz vorne mit dabei sind natürlich die Zebras, die in der vergangenen Spielzeit das Double in die Landeshauptstadt bringen konnten. Bei der gestrigen Saisoneröffnungspressekonferenz ließ der Welt-Handballclub THW Kiel in seine Karten schauen und sprach über verletzungsbedingte Ausfälle, Titelfavoriten und die sagenhaften Fans.
Bei typisch norddeutschem Schmuddelwetter lud Hauptsponsor Provinzial Medienvertreter aus der Handballwelt ein, um bei einem atemberaubenden Blick über den Kieler Hafen mit dem THW über die kommende Saison zu sprechen. Mit dabei waren Trainer Alfred Gislason, Mannschaftskapitän Marcus Ahlm, die Neuzugänge Daniel Kubes (TBV Lemgo) und Milutin Dragicevic (Silkeborg, Dänemark) sowie Momir Ilic als Übersetzer für seinen serbischen Kollegen.
Auch die vor einem Jahr neu strukturierte und in der Bundesliga einzigartige Geschäftsführung stand Rede und Antwort. THW-Kiel-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus-Hinrich Vater und Manager Uli Derad sprachen von einem gut funktionierenden Umfeld. Der Etat, der um eine Million auf 9,5 Millionen Euro gestiegen ist, setze eine Grundlage für professionellen Handball mit ambitionierten Zielen.
Denn dass auch in dieser Saison wieder um alle drei Titel gespielt wird, ist kein Geheimnis. Klaus-Hinrich Vater sagte dazu: „Wir wollen wieder mit 25.000 Fans auf dem Rathausplatz feiern.“ Diese Fangemeinschaft erwählte er auch zum Hauptstück des Vereins. Denn ohne diese sei Handball, wie er in Kiel betrieben wird, nicht möglich.
Trainer Alfred Gislason betonte die geringe Umstrukturierung innerhalb der Mannschaft, welche sich als Vorteil gegenüber anderen Mannschaften auswirken könne. Im harten Kampf um die Spitze nannte er neben den norddeutschen Konkurrenten aus Flensburg und Hamburg auch die Rhein-Neckar-Löwen als stärkste Titelfavoriten.
Es werde ein harter Kampf, bei dem der verletzungsbedingte Ausfall von Daniel Narcisse nur schwer zu verkraften ist. „Die Mannschaft hat gut reagiert. Doch der Verlust ist schon immens“, sagte Trainer Gislason.
Für die beiden Neuzugänge Daniel Kubes und Milutin Dragicevic geht derweilen ein Traum in Erfüllung. Beide betonten, dass es das Größte für einen Handballer sei, in Kiel zu spielen. Doch auch die harte Arbeitsmoral des Trainers und der Mannschaft bewundern sie und freuen sich auf eine tolle Zeit im Handball-Norden.
Mit den Verpflichtungen von „Herkules“ und „Eisenmann“, wie die Spieler liebevoll betitelt werden, stehen dem Verein weitere Weltklassespieler zur Verfügung. Zu einer möglichen Vertragsverlängerung mit Christian Zeitz sagte Manager Uli Derad schmunzelnd: „Zeitzi ist nun mal Kieler.“
Die Sterne am Handballhimmel stehen also gut. Man darf sich also auf eine spannende und hoffentlich dreifach erfolgreiche Saison freuen. Auf geht's Zebras!
Fotos: THW Kiel