Oli radelt und radelt und radelt – zu Gunsten der „Tour der Hoffnung“. Mit dem gesammelten Geld möchte er krebs- und leukämiekranke Kinder unterstützen
Alkoholkrankheit, Freiheitsstrafen, Gelegenheitsjobs, Obdachlosigkeit. Der Lebenslauf von Oliver Trelenberg liest sich wie die Geschichte eines Mannes, der unter der Brücke lebt. Mit 26 Jahren kriegt er die Kurve, hat einen neuen Job im Großhandel und steigt zum stellvertretenden Lagerleiter auf. Er sagt nein zum Alkohol und ja zu seiner ersten Ehefrau. Nach wenigen Jahren kommt der Rückfall. Die Ehe endet, der Alkohol macht ihm sein Leben erträglicher. Trotzdem wagt er eine zweite Hochzeit, die er aber nach kurzer Zeit selbst beendet. 2003 schafft Oliver den Absprung: Er entsagt dem Alkohol komplett und krempelt sein Leben völlig um. Er entdeckt das Fahrradfahren für sich und spürt, wie sein Lebensmut zurückkehrt.
„Es nimmt dich keiner an die Hand“
2013 reißt ihn die Diagnose Kehlkopfkrebs wieder komplett aus seinen Bahnen. Die Operationen machen ihm schwer zu schaffen. Sein Kehlkopf wird zum Teil entfernt und nur mit Glück bleibt seine Stimme erhalten. Aufgeben ist für ihn jedoch keine Option und so beginnt er noch im Jahr der Diagnose wieder mit dem Radfahren und ruft die Kampagne „Bewegung trotz(t) Erkrankung“ ins Leben. Von nun an radelt er, um Spenden zu sammeln. Auf seinen Touren quer durch Deutschland hat er inzwischen bereits 20.000 Euro gesammelt – für krebskranke Menschen.
„Das Radfahren hält mich in der Spur des Lebens.“
Aktuell ist er für die „Tour der Hoffnung“ unterwegs. Am 21. Mai 2019 startete der 53-Jährige die Tour in Stuttgart und ist über Bamberg, Köln, Magdeburg und Travemünde am 9. Juli in Kiel angekommen. Von hier aus soll es am Kanal entlang weiter in Richtung Rendsburg gehen und über Cuxhafen zurück in die Heimatstadt Hagen. Auf seinen Touren spricht er mit vielen Menschen über seine Krankheit und seine Beweggründe für die 3.750 km lange Tour. Und das sogar mit den anhaltenden Langzeitfolgen, unter denen Oliver noch immer leidet. Bei jedem Essen muss er wegen der Kehlkopfteilentfernung damit rechnen, dass er ersticken könnte. Zu schnell fahren kann er auch nicht, weil er sehr kurzatmig ist und der Mund schnell austrocknet. „Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr so viel Zeit habe. Deshalb fahre ich gleich mehrere Strecken, wie den Elberadweg, den Ostseeküstenradweg und den Nord-Ostsee-Kanal, nacheinander ab“, sagt er lachend. Mit seiner Tour möchte er die Menschen motivieren, sich von ihrer Krankheit und den Umständen ihres Lebens nicht unterkriegen zu lassen, gegen sie anzukämpfen. Denn es gibt einen Weg zurück. Ihm hat das Radfahren geholfen, weil er einfach weniger über seine Krankheit nachdenkt.
„Tour der Hoffnung“
Vom 14. bis zum 18. August treten wieder 190 Sportler, Politiker, Ärzte und Freizeitradler in die Pedale, um mit der Benefiz-Radtour krebskranke Kinder zu unterstützen. In diesem Jahr sammelt auch Oliver Trelenberg für die „Tour der Hoffnung“ und spendet 100 % der gesammelten Gelder an das Projekt. Am 10. Juli 2019 kam auch die Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Sabine Herlitzius, um ein kleines Geschenk zu überreichen und ihm eine gute Reise zu wünschen.
Spendenkonto:
Stadt Hagen
IBAN: DE23 4505 0001 0100 0004 44
Sparkasse HagenHerdecke
Verwendungszweck: Spende Tour der Hoffnung – Oli radelt
Spender die im Verwendungszweck zusätzlich Ihre Anschrift (Straße, Postleitzahl, Ort) angeben erhalten eine Spendenquittung!