- Das Philharmonische Orchester Kiel vor dem Eingang zur übergangsweisen Spielstätte: Aktuell finden die Konzerte statt im Kieler Schloss in der Wunderino Arena statt. (Bild: Olaf Struck)
Gustav Holsts „The Planets“ steht am 3. April 2022 im Zentrum der nächsten Runde der Konzertreihe des Philharmonischen Orchesters Kiel.
Seit dieser Konzertsaison präsentiert das Philharmonische Orchester Kiel seine großen Konzerte in einem interessanten Dualismus: vormittags, immer um 11:00 Uhr, gibt es im wahrsten Sinne des Wortes das volle Programm. Als Zuhörer:in erlebst du ein klassisches Konzert, wie du es erwartest, wenn du schon einmal einer solchen Veranstaltung beigewohnt hast oder wie du es vielleicht aus Filmen kennst.
Einstiegsfreundliches Format
Ergänzend dazu wird immer am Abend um 18:00 Uhr ein sogenanntes „Phil Extrakt“ gespielt. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen Auszug aus dem Vormittagsprogramm. Und: Phil Extrakt ist kein ganz gewöhnliches klassisches Konzert.
Im Extrakt gibt es Moderationen und Erklärungen, weshalb sich dieses Format besonders für dich eignet, wenn du dich bislang gescheut hast, ein „richtiges“ Konzert des Orchesters zu besuchen, weil du nicht wusstest, was dich erwartet, wie du dich verhalten und wie du dich kleiden sollst. Im Phil Extrakt ist alles etwas weniger „klassisch“, was oft sogar für die Musiker:innen auf der Bühne gilt.
So hättest du beispielsweise im 2. Phil Extrakt zu Dvořáks „Aus der Neuen Welt“ lernen können, wie der Komponist den Tuba-Spieler dafür bestrafte, dass er mit seiner Frau anbandelte – Gossip aus dem 19. Jahrhundert!
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Bach, Berg und Holsts sieben Planeten
Wer es bereits am Sonntagvormittag aus dem Haus schafft, bekommt ab 11:00 Uhr neben einem Werk von Johann Sebastian Bach (Fantasie und Fuge in c-Moll in der Bearbeitung von Edward Elgar), Sieben frühen Liedern von Alban Berg (vorgetragen von der Sopranistin Johanna Winkel) auch und vor allem Gustav Holsts „The Planets“ zu hören.
Das Hauptwerk des Konzerts besteht aus sieben Sätzen, für jeden Planeten unseres Sonnensystems einer. Die Erde ließ Holst als er sein Werk schuf schlicht aus und Pluto wurde erst 14 Jahre später, nämlich im Jahr 1930 entdeckt. Heute, da Pluto nicht mehr als Planet gezählt wird, ist „The Planets“ also noch genauso aktuell wie im Jahr der Fertigstellung 1916.
Mit „The Planets“ hat Gustav Holst ein Porträt für jeden Planeten geschaffen, das auf den jeweiligen historisch-mystischen Zuschreibenden basiert. So ist direkt der erste Satz zum Mars, der etwa den Römern als Kriegsgott galt, ein gewaltiger, opulenter Auftakt, auf den mit Venus, der Friedensbringerin, unmittelbar sein krasses Gegenteil folgt.
Den Dirigentenstab schwingt Generalmusikdirektor Benjamin Reiners. Gemeinsam mit Konzertdramaturgin Waltraut Anna Lach moderiert er auch das um 18:00 Uhr beginnende Phil Extrakt, das, wie du dir schon gedacht haben wirst, „nur“ aus Holsts „The Planets“ besteht.
Karten für das Philharmonische Konzert am Vormittag gibt es ab 17,70 Euro direkt beim Theater Kiel. Tickets für das Phil-Extrakt-Konzert gibt es ab 13,75 Euro ebenfalls beim Theater Kiel.