Die Kieler Förde ist seit der Inbetriebnahme der MS Gaarden nicht nur emissionsfreie Zone, sie ist auch ein besonderes Beispiel dafür, wie die Digitalisierung in Deutschland umgesetzt wird.
Dank des neuen Mobilfunkstandards 5G sollen in Zukunft Passagierfähren zunächst teilautonom, später sogar autonom zwischen den Fördeufern kreuzen. Die dafür notwendige Verabredung unterzeichneten am Mittwoch, 19. August Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer, Uni-Vizepräsidentin Professorin Dr. Karin Schwarz und Vodafone Deutschland CEO Dr. Hannes Ametsreiter.
Außerdem werden weitere Möglichkeiten und Nutzungspotenziale von 5G für die ansässigen Unternehmen und Bürger*innen erforscht und erprobt, beispielsweise die Optimierung der Hafenlogistik mit 5G oder 5G-basiertes Coaching bei Segelregatten. Vodafone Deutschland stattet dafür bis Ende 2021 den zur Innenstadt gehörenden Teil der Kieler Innenförde mit 5G aus und erweitert dieses Gebiet im Laufe des Projekts bei Bedarf schrittweise.
„Die Passagiere werden in Zukunft nicht auf die Fähren warten, sonder die Fähren auf die Passagiere“,
sagte Dr. Hannes Ametsreiter. In wenigen Jahren sollen die Kieler*innen die teilautonomen Fähren mit dem Handy orten und an eine Anlegestelle „ordern“ können. Damit das keine Zukunftsmusik bleibt, muss der Ausbau des Mobilfiunknetzes allerdings vorangetrieben werden. 15 5G-Stationen sind dafür schon errichtet worden. Rund 180 weitere kämen in den nächsten Jahren dazu, erläuterte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz.
„Die Digitalisierung in Deutschland muss nachdrücklich vorangebracht werden. Neben der notwendigen technischen Infrastruktur müssen innovative Anwendungen zum Vorteil der Nutzer und Prozesse die Digitalisierung in der Fläche beflügeln“, heißt es in der Präambel der Absichtserklärung. Und auch die Vertreter zeigten sich dem Projekt 5G gegenüber optimistisch:
„Kiel einfach der richtige Ort für dieses Projekt: als moderne Großstadt mit einer Förde im Herzen, als Stadt der Wissenschaft und Hochschulen, als Hafenstadt und wichtiges Tor zum Ostseeraum. Smart mobility verstehen wir als integralen Bestandteil einer lebenswerten Stadt. ‚Förde 5G‘ zeigt das große Potenzial, das neue Technologien für die Mobilität an Land und zu Wasser haben“, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer.
Nach den Worten von Dr. Bernd Buchholz sei 5G eine Zukunftstechnologie, die deutlich höhere Bandbreiten, sehr niedrige Latenzzeiten und die umfassende Vernetzung von Geräten ermögliche.
„Wir müssen diese Technologie mit Projekten wie ‚Förde 5G‘ für die Menschen anschaulich machen. Dieser Technologiesprung wird allerdings nur mit leistungsfähigen Glasfaseranbindungen funktionieren“,
so der Minister.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert die Konzeption des Projekts, die Förderung der Umsetzung wird beantragt. „Förde 5G“ ist Teil der 2019 gestarteten Kieler Initiative „CAPTN Kiel – Clean Autonomous Public Transport in Kiel“. CAPTN Kiel wiederum ist Teil des vom BMVI geförderten „Green City Plan Kiel“.
Außerdem werden weitere Möglichkeiten und Nutzungspotenziale von 5G für die ansässigen Unternehmen und Bürger*innen erforscht und erprobt, beispielsweise die Optimierung der Hafenlogistik mit 5G oder 5G-basiertes Coaching bei Segelregatten. Vodafone Deutschland stattet dafür bis Ende 2021 den zur Innenstadt gehörenden Teil der Kieler Innenförde mit 5G aus und erweitert dieses Gebiet im Laufe des Projekts bei Bedarf schrittweise.