Über 3 Mio. Zuschauer haben im Februar vor dem Fernseher mitgefiebert, als Bachelor Andrej Mangold mit der letzten Rose in der Hand die Finalistinnen empfangen hat. Inzwischen wohnt der 32-Jährige zusammen mit seiner auserwählten Herzdame Jennifer Lange in Bonn und hat seinen Beruf als Basketballspieler in der 1. Bundesliga wieder aufgenommen. Zur Veranstaltung „Kiel blüht auf“ ist der Bachelor nach Kiel gereist, um im Rosengarten des Sophienhofes mit seinen Fans Fotos zu machen und Autogramme gegeben. Wir haben dem Rosenkavalier getroffen und uns mit ihm über seine Zeit nach dem „Bachelor“ unterhalten.
KIELerleben: Du stehst die ganze Zeit unter Beobachtung der Kameras und selbst bei den Einzeldates wird alles aufgenommen. Fällt es dir schwer, die Kameras auszublenden und dich auf das Date zu konzentrieren?
Andrej Mangold: Es scheint so, als würde uns die Kamera direkt ins Gesicht gehalten werden. Dem ist jedoch nicht so. Das Kamerateam hat unglaublich gute Kameras, die auch eine tolle Suchfunktion haben, die rücken uns also nicht auf die Pelle. Auch bei einem Einzeldate mit abendlichem Dinner ist die Kulisse so gut ausgeleuchtet, dass du die Personen um dich herum gar nicht mehr richtig im Blick hast. Besonders in der allerersten Nacht der Rosen ist es natürlich erst mal etwas ungewohnt. Da sind nicht nur eine Menge neue Frauen, die ich kennenlerne, sondern auch eine super ausgeleuchtete Kulisse und Mitarbeiter, die in der Szenerie umherlaufen. Ich konnte mich aber sehr schnell an die Situation gefilmt zu werden gewöhnen. Durch meinen Sport ist es mir nicht allzu fremd gewesen.
Eure Beziehung ist sehr öffentlich. Verspürt ihr den Druck alles perfekt zu machen, damit eure Fans nicht enttäuscht werden und eure Hater kein Futter bekommen?
Es wird immer Leute geben, die etwas zu kritisieren haben – ob man nun in der Öffentlichkeit steht oder nicht. Die Leute haben einfach zu viel Zeit und sind neidisch, deswegen müssen sie ihre negative Energie versprühen. Natürlich stehen wir jetzt erst mal etwas mehr in der Öffentlichkeit, aber Druck machen wir uns deswegen nicht. Das würde auch einiges kaputt machen. Wenn negative Schlagzeilen über uns gepostet werden gehen wir damit ganz offen um und reden darüber. Wir sind unheimlich glücklich uns gefunden zu haben und es ist einfach nur perfekt, so kann es gerne weitergehen.
Hast du damit gerechnet in der Show die Liebe deines Lebens zu finden?
Ich bin da mal ganz realistisch und sage, dass man natürlich nicht davon ausgeht direkt die Frau zu finden, mit der man bis zum Lebensende zusammen sein wird. Ich habe mir erhofft eine Frau kennenzulernen, die ich so interessant finde, dass ich sie nach der Show zu Hause näher kennenlernen und daten könnte, so dass vielleicht auch etwas festes entstehen könnte. Wenn es richtig gut läuft, verliebe ich mich sogar. Das ist tatsächlich passiert. Dass es dann auch noch in Deutschland so gut klappt, war immer eine Wunschvorstellung von mir.
Habt ihr das Gefühl zwischen all den vielen Terminen im Alltag angekommen zu sein?
Ein normaler Alltag ist es absolut nicht. So langsam kehrt bei mir wieder so etwas wie ein Alltag ein, dadurch dass ich wieder zwei mal die Woche für meinen Profisport trainiere. Trotzdem habe ich aber immer zwischendurch Termine. Jennifer ist gerade zu mir gezogen und versucht beruflich als Fitness- und Zumbatrainerin Fuß zu fassen. Neben dem wechselnden Angeboten auf Social Media und den verschiedenen Terminen in der Öffentlichkeit ist es unglaublich wichtig eine Konstante zu haben. Zu sagen, dass wir nun nur noch Influencer sind passt einfach nicht zu uns, das bin weder ich noch sie. Es ist toll die Chance zu haben es nebenbei ausüben zu können. Als festen Job können wir es uns dann jedoch nicht vorstellen.
Wie meisterst du den Spagat zwischen deinem Leben als TV-Star und Leistungssportler?
Zeitmanagement, Organisation und Disziplin spielen da eine große Rolle. Manchmal stoße ich da schon an meine Grenzen. Während andere Leistungssportler nach einem harten Training entspannen und neue Kraft schöpfen, sitze ich anschließend im Auto auf dem Weg zu einem nächsten Termin. 2014 habe ich meine eigene Firma gegründet. Dadurch bin ich es gewohnt nebenbei sehr viel zu arbeiten. Außerdem ist es nicht der Normalzustand. Irgendwann wird sich der Hype legen und dann wird wesentlich mehr Ruhe einkehren. Ich hab seit sieben Monaten keinen einzigen Tag frei gehabt. Ich zähle schon die Tage bis zu meinem Urlaub Mitte Mai.
Und bei dem ganzen Stress ist eine Menge Kaffee nötig?
Ich bin tatsächlich eher Team Tee. Wobei manchmal einfach echt Koffein nötig ist, wenn du so viel unterwegs bist, da braucht man manchmal einfach ein Käffchen. Ansonsten ziehe ich Wasser ohne Ende – Durchspülen ist ganz wichtig!
Was hat dein Team dazu gesagt, dass du deine Karriere an den Nagel hängst, um Bachelor zu werden?
Ich hatte gerade einen Vertrag im Ausland unterschrieben. Den hatte ich jedoch noch nicht, als ich mich dazu entschlossen hatte mich bei der Show zu bewerben. Als ich dann wirklich genommen wurde, war für mich klar, dass ich den Schritt gehen würde, da ich die Chance auf so ein Abenteuer nie wieder bekomme. Den Vertrag konnte ich glücklicherweise noch problemlos wieder kündigen.
War für dich von Anfang an klar, dass du nach der Show wieder zum Profisport zurückkehrst?
Der Sport hat mein Leben bestimmt und mich immer begleitet. Ich bin froh mein Hobby zum Beruf machen zu können. Für mich hat es auch sehr viel mit persönlichem Ehrgeiz zu tun. Auf einmal wird bundesweit über dich berichtet und da kommen dann die ersten Stimmen, dass ich meine Karriere beendet hätte um Z-Promi zu werden. Das stimmt einfach nicht. Ich bin derjenige, der mitteilen darf, wann ich meine Karriere beende. Da hatte ich natürlich den Ehrgeiz es allen zu zeigen, dass ich es trotz Verletzung und Unterbrechung zurück in die 1. Bundesliga schaffe. Es hat geklappt und ich habe es nicht nur mir selbst, sondern auch den Leuten bewiesen.
Wie gehst du grundsätzlich mit negativen Kommentaren um?
Man muss auf jeden Fall lernen mit den Kommentaren umzugehen. Durch den Sport kenne ich es in der Öffentlichkeit zu stehen. Für Jennifer ist das eine ganz neue Situation. Wenn dann auf einmal wildfremde Menschen anfangen über deine Person zu urteilen und dich zu beleidigen, ohne dich persönlich zu kennen, geht einem das erst einmal an die Nieren. Man muss sich ein dickes Fell zulegen und lernen damit umzugehen. Das tolle an Social Media ist auch, dass man neben den Hatern eine ganze Fangemeinde hat, die dich verteidigen.
Du durftest gestern Abend bei Let’s Dance sein. Wer ist dein Favorit?
Ich finde Ella Endlich klasse, die liefert jede Woche ab. Pascal Henz ist natürlich der Wahnsinn. Ein Weltklasse Handballer. Basketball und Handball ist ähnlich und dem werden die Hüften und Knie wehtun ohne Ende. Wie er dann schafft so gut zu tanzen und die Hüften zu kreisen finde ich bewundernswert. Und das auch noch mit seiner Körpergröße von bestimmt zwei Metern. Oliver Pocher ist natürlich Entertainment pur. Du musst dich natürlich immer verbessern und Leistung zeigen, aber es gehört einfach auch Entertainment dazu, es ist eine Unterhaltungsshow.
Kannst du dir vorstellen selbst einmal bei Let’s Dance auf der Tanzfläche zu stehen?
Auf jeden Fall. Ich mag das Format sehr gerne. Zwar bin ich nicht der geborene Tänzer, aber die Show ist klasse und mich würde definitiv der sportliche Ehrgeiz packen. Du musst unglaublich viel trainieren und Leistung bringen, aber es wäre eine neue Herausforderung, ein neues Abenteuer.
Wie gefällt dir Kiel?
Leider hatte ich nicht wirklich Zeit mir die Stadt anzugucken. Ich hab sie von oben gesehen, als ich mit dem Flugzeug angekommen bin, hab den netten kleinen Landeplatz gesehen, auf dem gerade ein Fest stattgefunden hat. Es war noch kurz Zeit dort einmal im Tower vorbeizuschauen und dann bin ich schon hier her gefahren. Mit dem Wetter hatte ich natürlich Glück, das sah in Köln/Bonn heute morgen ganz anders aus.
Das Interview führte Lene Rusbült