Die Herstellung von illegalen Böllern hielt Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes, des Munitionsräumkommandos sowie der Feuerwehr am Silvestermorgen in Atem. Bewohner mussten evakuiert werden, das sogenannte Selbstlaborat wurde anschließend kontrolliert gesprengt.Der Unglücksfall ereignete sich am 31.Dezember um 07.30 Uhr morgens: Ein 31-jähriger Mann hatte sich mit einem sogenannten Selbstlaborat schwere
Verletzungen an Hand und im Gesicht zugezogen. Anschließend durchsuchten Ermitter des Landeskriminamamtes die Wohnung des Betroffenen, da die Spurenlage auf illegal gefertigte Selbstlaborate hindeutete. In der Wohnung des 31-Jährigen konnten weitere selbsthergestellte Substanzen vorgefunden werden. Diese wurden nach dem Abtranssport über eine Drehleiter der Feuerwehr vom hinzugezogenen Munitionsräumkommando durch mehrere kontrollierte Sprengungen vor Ort unschädlich gemacht. Weitere Selbstlaborate transportierten die Kräfte des Munitionsräumkommandos in einem Spezialbehältnis zur fachgerechten Entschärfung ab.
Um 20.40 Uhr war die Maßnahme beendet, so dass die Anwohner nach fünfstündiger Evakuierungszeit wieder in ihre Wohnungen zurückkehren und den Jahreswechsel im gewohnten Bereich weiterfeiern konnten. Die Motivation des Geschädigten dürfte im Herstellen von außergewöhnlichen Silvesterböllern liegen. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Zudem werden ihm die Kosten des Gesamteinsatzes in Rechnung gestellt.