Durch einen so genannten Schockanruf haben Unbekannte am vergangenen Dienstag einen Geldbetrag von mehreren Tausend Euro von ihren Opfern erhalten. Betroffen waren russische Staatsbürger, die in Kiel wohnen. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Der erste Fall ereignete sich gegen 11.30 Uhr im Kieler Stadtteil Gaarden, als ein 79 Jahre alter Mann einen Anruf in russischer Sprache erhielt. Der Anrufer gab sich als Anwalt aus und teilte mit, dass es zu einem Verkehrsunfall gekommen sei. Der Sohn des älteren Mannes sei darin verwickelt und eine sofortige Operation wäre erforderlich. Dazu benötige sein Sohn 5.000.- Euro Bargeld. Kurze Zeit später erschien eine unbekannte männliche Person an der Wohnungstür des Opfers in der Elisabethstraße und erhielt von dem Geschädigten den gewünschten Betrag.
Der zweite Fall ereignete sich am Dienstagnachmittag, als eine 62 Jahre alte Frau aus der Preetzer Straße ebenfalls im Kieler Stadtteil Gaarden einen Anruf von einer Person erhielt, die sich als Rechtsanwalt ausgab. Der Anrufer gab an, dass ihr Sohn in einem schweren Verkehrsunfall mit einem jungen Mädchen verwickelt sei. Der Vater des Mädchens habe ihn als Anwalt mit der Vertretung seiner Interessen beauftragt habe. Dazu solle Sie vorab 30.000 Euro zahlen. Gegen 16.00 Uhr erschien dann eine unbekannte männliche Person an der Wohnanschrift der Frau und gab sich als Vater des verunglückten Mädchens aus. Gutgläubig übergab sie dem Mann mehrere Tausend Euro, erst später stelle sie dann den üblen Trick fest und erstattete Anzeige.
In beiden Fällen wird die Person, die an der Haustür erschien, als etwa 25 Jahre bis 30 Jahre alt und circa 165 cm groß beschrieben. Er war dunkel gekleidet und hatte braune Haare und osteuropäischen Einschlag.
Die Gespräche mit den Geschädigten am Telefon und später an der Tür wurden in russischer Sprache geführt.
Die Kieler Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen um Hinweise. Wer auffällige Beobachtungen gemacht hat oder Hinweise zu dem oder den Tätern geben kann, sollte sich unter der Tel.: (0431) 160 33 33 mit den Ermittlern in Verbindung setzen oder Polizeiruf 110 wählen.