Das Projekt Veloroute H2O des Designers Bashar Zapen will West- und Ostufer miteinander verbinden. Denn auch wenn Fahrräder DIE nachhaltige Form der Fortbewegung sind, so stoßen sie aufgrund der Infrastruktur irgendwann an ihre Grenzen …
KIELerleben: Was genau ist das Projekt Veloroute H20?
Bashar: Das Projekt Veloroute H2O ist ein nachhaltiges öffentliches Mobilitätskonzept, das die beiden Seiten der Kieler Innenstadt verbindet. Fahrräder sind eine nachhaltige und gesunde Form der Mobilität; aber nur so weit, wie es die Infrastruktur erlaubt. Daher brauchen wir eine Infrastruktur, die es ermöglicht, die Kieler Förde effizient und zuverlässig zu überqueren.
Wie funktioniert Veloroute H20?
Das Fährsystem von Veloroute H20 wird mit erneuerbarer Energie betrieben, die von Wind- und Gezeitenturbinen erzeugt wird, welche entlang der Küste installiert sind. Die VeloDocks verbinden die Fähren mit dem bestehenden Velorouten-Netz und sind von Muschelfarmen umgeben, die das Wasser des Hafens filtern sowie Meereslebensräume wiederherstellen. Die Muschelfarmen bieten übrigens das Material für die Schotterstraße auf der Fähre, die aus zerkleinerten Muschelschalen besteht.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
In meinem dritten Semester wollten Prof. Detlef Rhein, mein Betreuer, und die EKSH (Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein), dass wir uns auf nachhaltige Mobilität in Deutschland konzentrieren. Während viele meiner Kommiliton*innen herkömmliche Fortbewegungsmittel wie Bus und Bahn zukunftsweisend dachten, wollte ich Kiel einzigartig machen. Ich war fest entschlossen, das „Segeln“ innerhalb der Stadt zu ermöglichen. Kiels Slogan lautet schließlich „kiel sailing city“! Die Idee reifte heran und mein Ziel verlagerte sich dahingehend, die geografischen Herausforderungen Kiels mit seinen Stärken zu lösen. Die Kieler Förde kann ein Hindernis für Pendler*innen sein, die auf Umwege, öffentliche Verkehrsmittel oder private Fahrzeuge angewiesen sind. Andererseits verfügt Kiel über ein einzigartiges Fahrradnetz, das es ermöglicht, die Stadt schnell und nachhaltig zu durchqueren. Das Veloroute-Netz deckt jedoch hauptsächlich die westliche Seite Kiels ab. Warum also nicht dieses Netzwerk mit einer autonomen, zuverlässigen und nachhaltigen Elektrofähre erweitern?