Auf ihrer Wahlkampftour zur bevorstehenden Bundestagswahl am 26. September sprach Annalena Baerbock in Kiel auf dem Platz der Matrosen mit Kielerinnen und Kielern und ließ sich durch einen Zwischenrufer nicht beirren.
Mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt versammelten sich auf dem Bahnhofsvorplatz, um die Rede der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) zu hören. Vorab sprach die Kieler Bundestagsabgeordnete Luise Amtsmeier jedoch über die Rolle der Einwohnerinnen und Einwohner ihrer Heimatstadt und die zu bewältigenden Aufgabe der Klimakrise. „Wer könnte besser wissen, dass wir den Klimaschutz angehen müssen, wenn nicht die Kielerinnen und Kieler?“, fragte Amtsberg, die sich auf die Lage der Stadt – wenige Meter über Normalnull bezog und auf den Anstieg des Meeresspiegels anspielte. Dann moderierte sie Parteifreundin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock an, die gegen 11.50 Uhr das Mikrofon in die Hand nahm, in politischer Rethorik-Manier ihr Wahlprogramm abhandelte und ihre Ziele für die kommende Bundestagswahl klarstellte.
Neben der alles überschattenden Situation in Afghanistan, bei der die Bundesregierung aus Baerbocks Sicht vollkommen versagt habe, sprach sie auch über die Rolle Schleswig-Holsteins und der Kraft der Landes, die es bereits bei seiner Gründung vor 75 Jahren bewiesen habe. „Dieses Land lebt davon, dass nicht immer alle Menschen einer Meinung waren“, sagte Baerbock. Diese Kraft benötige es nun, um Deutschland zu erneuern und kam in der Folge auf die Kernthemen zum Wahlkampf ihrer Partei zu sprechen. Klimaschutz, die ökologische Modernisierung der Industrie, bessere Schulen, die Situation der Pflegeberufe, das bedingungslose Grundeinkommen und ein starkes und handlungsfähiges Europa gehörten zu den zentralen Punkten der Rede.
Bevor die 40-jährige Kanzlerkandidaten die Bühne auf dem Platz der Matrosen nach insgesamt rund einer Stunde verließ, kam sie mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch, die sie mit ihren Fragen konfrontierten.