Eine Ausstellung im Stadt- und Schifffahrtsmuseums Warleberger Hof zeigt bis zum 28. Mai das Kieler Stadtbild der 1920er-Jahre.
Im Jahr 1922, also vor 101 Jahren, präsentierten Stadtbaurat Willy Hahn und Gartenarchitekt Leberecht Migge mit dem „Grünflächen- und Siedlungsplan“ ein fortschrittliches Konzept für die Zukunft Kiels. Damit wurden die Weichen für die städtebauliche Entwicklung der ehemaligen Marinestadt neu gestellt. Was damals geplant und gebaut wurde, ist bis heute im Stadtbild erkennbar.
„Grüne" Stadterweiterung
Nach dem Ersten Weltkrieg litt Kiel, wie viele andere deutsche Städte auch, an den Folgen des Boom-Wachstums in der Kaiserzeit. An die Stelle einer auf rasantes Wachstum ausgelegten Stadtplanung trat nun erstmals die sozial orientierte Idee des Grüngürtels. Das Modell der „grünen“ Stadterweiterung war auf der Höhe seiner Zeit und wirkte in vielfacher Hinsicht. Es verband moderne soziale, hygienische sowie volkswirtschaftliche Aspekte. Neue Kleingärten halfen dabei, die Ernährung zu verbessern. Zusätzlich schufen die Stadtplaner Raum für Erholung, Sport und Spiel. Industrie und Gewerbe verlagerten sie auf Flächen außerhalb der Wohngebiete.
Wandel des Stadtbildes
Ausgehend von der städtebaulichen Vision von Hahn und Migge begibt sich die bis zum 28. Mai laufende Ausstellung „Kiel wird grüner – der Wandel des Stadtbildes in den 1920er Jahren“ des Stadt- und Schifffahrtsmuseums auf Spurensuche nach dem Kieler Stadtbild der 1920er-Jahre. Pläne, Zeichnungen sowie erstmals gezeigte Fotos der städtischen Lichtbildstelle aus dem Bestand des Stadtarchivs eröffnen einen Blick auf dieses vom Aufbruch geprägte Jahrzehnt.
Zur Ausstellung
Stadtmuseum Warleberger Hof
Dänische Straße 19, Kiel
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, 10-18 Uhr