PraktischPlastik hilft Krankenhäusern, das Recycling zu verbessern. In einem Online-Workshop geben sie erste Einblicke.
Krankenhäuser sind die fünftgrößten Abfallproduzenten Deutschlands. Jeden Tag produziert ein Krankenhaus durchschnittlich 400 Gramm Plastikabfälle pro Patient. Damit tragen sie maßgeblich zur Umweltverschmutzung und somit auch zum Klimawandel bei, denn der größte Teil dieses Abfalls wird verbrannt oder landet auf Mülldeponien, wodurch große Mengen an CO2 und anderen giftigen Chemikalien entstehen. Dieses hat im Umkehrschluss wieder gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen. PraktischPlastik zeigt Krankenhäusern in einem zweistündigen Online-Workshop, wie sie ihr Kunststoffrecycling verbessern können. Der Workshop findet am 30. März 2021 von 14.30 bis 16.30 Uhr statt und richtet sich vornehmlich an Krankenhauspersonal aus interessierten Krankenhäusern, vor allem aus den Bereichen Abfallmanagement, Einkaufswesen, Changemanagement und verwandten Bereichen. Der Workshop ist kostenlos. (Hinweis: Der Workshop war ursprünglich für den 10.03.2021 geplant. Um mehr Krankenhäusern die Teilnahme am Workshop zu ermöglichen, wurde der Termin auf den 30.03.2021 verlegt.) Der Workshop findet auf Englisch statt, ein Teammitglied ist aber jederzeit bei Übersetzungen behilflich.
Was und warum?
In diesem Workshop werden die vier Frauen hinter PraktischPlastik Einblicke in die Problematik und mögliche Lösungsbereiche geben, lokale Lösungen in Schleswig-Holstein diskutieren, Fallstudien aus den USA und Großbritannien mit eingeladenen Speakern behandeln und Raum zur Vernetzung mit Gleichgesinnten schaffen. Anschließend an diese Workshopreihe wird es die Möglichkeit geben, ihren Service auf das jeweilige Krankenhaus maßgeschneidert gegen eine Aufwandsentschädigung in Anspruch zu nehmen. Dabei geht es nicht nur um das Recycling der offensichtlichen Einmalplastikprodukte wie Einmalhandschuhe, Spritzen, Infusionssysteme, Pinzetten, Desinfektionsflaschen und Kanister. Es sind auch Dinge, an die man erst einmal nicht denkt, wie die Verpackungen jedes Kleinstteilchens, Plastikabdeckungen für Betten etc.
Die Vorteile eines verbesserten Recyclings liegen auf der Hand: Die Umwelt wird weniger verschmutzt, die öffentliche Wahrnehmung der Krankenhäuser verbessert sich und die Kosten können reduziert werden. Fallstudien aus dem Ausland belegen, dass großes Potential in verbessertem Recycling liegt. Stanford Hospitals and Clinics gibt z. B. an, dass sie 75% ihrer Entsorgungskosten pro Container im Vergleich zur normalen Abfallentsorgung einsparen konnten.
Wer ist PraktischPlastik?
Hinter dem Projekt PraktischPlastik stehen vier Studentinnen des Studienganges „Sustainability, Society and the Environment" an der CAU, die vorher vielfältige Erfahrungen im Berufsleben sammelten: Milena Baumert arbeitete als Ärztin in medizinischen, ökologischen und pädagogischen Projekten in Krankenhäusern und NGOs in Portugal, Rumänien, Australien, Thailand und Sambia. Daher weiß sie ganz genau, wie hoch der Plastikverbrauch ist und hatte die Idee, Krankenhäuser über bessere Recyclingmöglichkeiten aufzuklären. Elise Harper beriet auf Basis ihrer Abschlüsse in Wirtschaft und Soziologie bereits Unternehmen, Wohltätigkeitsorganisationen und Regierungen in Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Australien und Indien. Rebecca Sale sammelte vor ihrem Studium in Kiel Erfahrungen im Abfallmanagement und beriet Unternehmen in Kalifornien. Rini Keumala Sari organisierte als Pädagogin Bildungsprogramme zum Abfallmanagement in Indonesien und war dort in verschiedenen Umweltorganisationen aktiv. Die vier wissen also, wovon sie sprechen.
Interessierte Krankenhäuser können sich unter folgendem Link für den Workshop registrieren:
www.praktischplastik.com