Regional Direktorin Tanja Casimir ist angehende Geschäftsführerin bei Klinck. KIELerLEBEN sprach mit ihr und Geschäftsführer Wolf-Dieter Klinck über Hunger, Kreuzfahrten und Problemfrisuren.
KIELerLEBEN: Frau Casimir, wie sind Sie in das Familienunternehmen Klinck gekommen?
Tanja Casimir: Ein Erlebnis war meine Bewerbung vor 32 Jahren. Mein Zeugnis war nicht gut. Aber Herr Klinck sagte: , Mich interessiert nur, was jemand im Kopf und im Herzen hat‘. Ich wurde dann früh von ihm gefördert und durfte sehr jung einen eigenen Salon führen.
Wie würden Sie die Zeit bei Klinck beschreiben?
Als eine sehr spannende. Wir sind mit dem Fachteam der eigenen Fachschule nach London geflogen und haben uns die neusten Trends angesehen, um sie an unsere Mitarbeiter weiterzugeben. Ich habe das Qualitätsmanagement von Klinck mitentwickelt. Wie wollen wir unsere Läden aufstellen? Wie sollen unsere Mitarbeiter auftreten? Wie gehe ich mit Kunden um? Mit all dem habe ich mich beschäftigt.
Also haben Sie das Unternehmen früh mitgeprägt. Ist Frau Casimir deshalb die Richtige für die Geschäftsführung, Herr Klinck?
Wolf-Dieter Klinck: Ganz genau. Sie ist bei uns groß geworden, hat Stallgeruch (lacht). Sie weiß, wie ich denke und fühle. Wir tauschen uns viel aus. Auch wenn sie ja nicht durchgehend bei uns war.
Tanja Casimir: Das stimmt. Als ich nach 26 Jahren bei Klinck ausschied, wollte ich studieren. Jetzt bin ich Betriebswirtin. Ich habe für die Wirtschaft und in der Chemiebranche gearbeitet. Dabei bin ich der Friseurbranche aber treu geblieben. An der Handwerkskammer Hamburg und -Schleswig-Holstein war ich Dozentin. Zudem habe ich Unternehmen gecoacht und Meisterausbildungen betreut.
Klingt aufregend. Und trotzdem wollten Sie zurück …
Unbedingt. Das Tolle an diesem Familienunternehmen ist, dass immer Stimmung ist. Ich erinnere mich noch an die Kreuzfahrt auf der AIDA, die Herr Klinck für seine Mitarbeiter organisiert hat. Er ist ein Chef zum Anfassen. Ich arbeite gerne mit ihm zusammen.
Was muss eine Geschäftsführung bei Klinck mitbringen?
Wolf-Dieter Klinck: Ich kenne zwei Menschen: hungrige und satte. Von den hungrigen gibt es zu wenig. Ich war immer hungrig. Ich habe viel erreicht und ich glaube, dass Frau Casimir das auch kann.
Was glauben Sie, Frau Casimir?
Tanja Casimir: An erster Stelle steht für mich der Mitarbeiter. Für mich ist wichtig, dass er begeistert ist und Hunger hat, wie Herr Klinck sagt. Die meisten haben das und sind lange im Unternehmen. Trotzdem ist der Markt schnelllebig. Frauen tragen momentan – wie sagt man so schön – diesen Dödel, für den kein Friseur gebraucht wird. Wir müssen die Sicherheit des Unternehmens gewährleisten.
Ist das momentan die größte Herausforderung für Klinck?
Tanja Casimir: Auch der Fachkräftemangel. Junge Leute, die etwas im Berufsleben erreichen wollen, sind schwer zu finden. Daher achten wir darauf, das Familienunternehmen bestmöglich zu präsentieren und zu sagen: ,Das kann Spaß machen und man kann hier weit kommen!‘
Was sind Ihre persönlichen Ziele für die Zukunft?
Tanja Casimir: Ich will Geschäftsführerin bei Klinck werden, weil ich stolz bin, Teil dieser Familie zu sein.