Liebhaber vom knuffigen Käfer dürfen sich freuen: Mit dem „VW Beetle“ kehrt das Original im modernen Panzer zurück. Unter dem Metallkleid hat sich sogar noch einiges mehr getan, wie KIELerLEBEN-Redakteur Olaf Ernst nach der Fahrt mit dem Turbo-Testwagen vom Autohaus Kath zu berichten weiß.
Da geht mir als Nostalgiker das Herz auf. Enkel und Großvater ähneln sich sehr. Der typische Buckel, die bullige Haube und sogar das Trittbrett unter der Fahrertür ist wieder da – von außen ist der VW Beetle unverkennbar ein direkter Nachfahre des VW Käfer. Dagegen wirkte der kleine „New Beetle“ eher wie ein Cousin als ein Sohn.
„Jetzt heißt es anschnallen, Herr Ernst“, sagt mir Lars Hundhausen, Verkaufsleiter im Autohaus Kath, bevor ich den Motor anlasse, „der macht richtig Spaß!“ Ich drehe den Schlüssel um und trete im Leerlauf das Gaspedal durch. Selten habe ich einen Käfer so kraftvoll aufbrummen hören – na dann kann’s ja losgehen. Saß man früher immer etwas steif dicht hinter der steilen Frontscheibe des Käfers, sitze ich im neuen Beetle sehr bequem und luftig. Vor mir glänzt das Armaturenbrett im Weiß der Wagenfarbe. Auch ein Andenken an den ersten VW Käfer. Das Sportlenkrad ist der greifbare Beweis für die Kraft und Dynamik, die ich mit dem Sport-Beetle auf der Straße ausleben kann. Dieser Käfer krabbelt nicht, er sprintet. Die 200 PS des 2,0-Liter-TSI-Boxermotors bringen mich in 8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Kein Wunder, dass es die Retro-Vase mit dem kleinen Blümchen neben dem Lenkrad aus dem Vorgänger „New Beetle“ nicht mehr gibt. Zu viel Power für Flower – die Blütenblätter wären bei dieser Beschleunigung wohl abgefallen. War der Käfer früher bei Damen begehrt, wird dieser neue VW Beetle wohl eher männliche Gasfüße zu spüren bekommen, die ihn auf maximal 225 km/h katapultieren. Nach drei Stunden ist der Trip mit dem Jungkäfer vorbei.
Außen retro, innen rasanto – der neue VW Beetle macht insgesamt eine flotte Figur. Der neue Käfer ist nicht mehr niedlich oder knuffig, sondern ein selbstbewusstes, kraftvolles Coupé, das mit Preisen ab 16.950 Euro auch noch erschwinglich daherkommt. Nostalgiker wie ich sollten aber mindestens 49 Euro mehr einplanen. Dafür kann man sich am Heck den Namenszug „Käfer“ anbringen lassen.
Der neue VW Beetle
Länge 4,28 m • Breite 1,81 m • Höhe 1,49 m
Motoren: drei Benziner: 1,2-Liter-TSI mit 105 PS, 1,4-Liter-TSI mit 160 PS, 2,0-Liter-TSI mit 200 PS, zwei Diesel: 1,6-Liter-TDI mit 105 PS, 2,0-Liter-TDI mit 140 PS
V-max: Benziner 180 bis 225 km/h, Diesel 180 bis 198 km/h
Preise: ab 16.950 Euro