Am kommenden Samstag werden die Kieler Störche zu Gast in Erfurt sein. Die Rot-Weißen setzten sich vor Saisonbeginn das hohe Ziel, in die zweite Liga aufzusteigen, doch bislang blieb der konstante Erfolg aus. Dennoch wird das Spiel am Wochenende für die Kieler kein leichtes werden, denn das „Kopfproblem“, welches Holstein-Trainer Wück so oft erwähnt, ist noch nicht beseitigt.
„Teambildende Maßnahmen“ heißt es im Moment bei der KSV Holstein Kiel. So trafen sich Mannschaft und Trainerstab anstatt auf nassem Rasen in der trockenen Halle und übten Volley statt Elfmeter.
Das Tennisspiel am Mittwoch war „komplett gelungen“, so Wück, der am heutigen Tage über Muskelkater klagte. „Es wurde zwischendurch sehr laut, die Emotionen kochten und die Spieler kämpften um jeden noch so unerreichbaren Ball.“ Diesen Ehrgeiz gilt es, nun auf dem Rasen umzusetzen. Dass die Mannschaft Potenzial hat und in ihrem Spielaufbau definiertere Strukturen vorhanden sind, beteuerte der Holstein-Coach schon viele Male. Nun muss jedoch der sportliche Ehrgeiz auf dem Spielfeld zurückkehren, um dem Team zu erfolgreichen Ergebnissen zu verhelfen. Maßnahmen wie das Tennisspielen werden in Zukunft auch häufiger verwendet, um dieses „Kopfproblem“, wie es Wück nennt, zu beheben. Auch für den mannschaftlichen Zusammenhalt und Abwechslung im Training wäre damit gesorgt.
„Grundaufstellung und Kompaktheit“, das sind die Grundmuster, die für Wück so wichtig sind und mit denen man keine Angst vor dem Gegner haben braucht. In Thüringen setzt der Trainer auf eine in sich geschlossene Mannschaft - denn erst wenn das Team in sich funktioniert, habe sie auch Chancen auf einen Sieg. „Jeder Spieler hat seine Aufgaben auf dem Feld. Erst wenn er diese erfüllt, kann er seine individuellen Stärken mit einbringen“, fordert der Holstein-Coach.
Neben den Langzeitverletzten muss Wück auch auf den gerade wieder einsatzbereiten Sven Boy verzichten, der sich heute mit einer Magen-Darm-Grippe abmeldete. Im Tor wird Simon Henzler stehen, der beim Spiel gegen Erzgebirge Aue eine gute Leistung zeigte. Dennoch fällt Wück diese Entscheidung schwer, haben doch sowohl Henzler, als auch Michael Frech in den vergangen Spielen eine gute Leistung gezeigt.
Nachdem die beiden Testspieler Preston Zimmermann und Daniel Chitsulo zu Beginn der Woche eine Absage kassieren mussten, stehen bereits neue, für den Verein interessante Spieler bereit. Man darf also gespannt sein, wer in den nächsten Tagen und Wochen in Kiel vorbeischaut und ob sich bald im Kader von Holstein Kiel der ein oder andere Neue befinden wird.
Dem Spiel gegen Erfurt blickt Christian Wück indes positiv entgegen: "Wir haben dort nichts zu verlieren, denn unsere Punkteausbeute ist auswärts nicht gut. Das wollen wir jedoch am Samstag mit einem couragierten und ehrgeizigen Auftritt ändern"
Julia Borrmann