Nora Nording leitet die Energiesparkampagne an der Uni Kiel. Zuvor war sie bereits auf der ganzen Welt aktiv, um Veränderungen anzustoßen, die einen positiven gesellschaftlichen Wandel bewirken …
Mit einem strahlenden Lächeln betritt Nora Nording den Seminarraum in der Kieler Universität. Vom ersten Moment an fällt ihre durch und durch positive Ausstrahlung auf. Zuversicht spricht aus den blauen Augen der gebürtigen Berlinerin. Dieser Eindruck bestätigt sich, als sie, nach einer Selbstbeschreibung gefragt, antwortet: „Ich würde sagen zielstrebig, grundoptimistisch – und ich ergreife Chancen.“
Die besten Voraussetzungen für ihren Beruf: Die 27-Jährige leitet die Energiesparkampagne im Rahmen von „klik – klima konzept 2030“ an der Uni Kiel. Das Projekt fördert einen bewussteren Umgang der CAU-Mitarbeiter mit Energie. Schon kleine Änderungen im alltäglichen Verhalten – wie zum Beispiel das Ausschalten des Computers, wenn dieser nicht gebraucht wird – können dabei Großes bewirken. Außerdem macht die Kampagne mit Materialien, wie einem Thermometer, das Mitarbeiter in ihrem Büro anbringen können, auf Einsparpotenziale aufmerksam. Das Ziel, vier Prozent Energie für Wärme und acht Prozent Strom einzusparen, ist bereits in Reichweite. „Wir wollen eine Kultur des Energiesparens etablieren“, beschreibt die seit einem Jahr in Kiel lebende Nora Nording.
Vor ihrer Tätigkeit an der CAU hat sie einen Masterabschluss im Fach Umweltökonomie in Edinburgh absolviert und als Wahlkampfmanagerin des Grünen-Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele gearbeitet. Und das sind nur einige von zahlreichen Stationen ihres bisherigen Wirkens. Die Einsatzgebiete der 27-Jährigen erstrecken sich über den gesamten Erdball – sie war etwa in Ecuador, Schweden, Taiwan, Südafrika, der Dominikanischen Republik und England in Projekten aktiv. „Ich weiß nicht, ob ich länger an einem Ort bleiben kann, irgendwann beginnt es zu kribbeln“, erklärt sie. Nora Nording ist eine echte Weltbürgerin.
In Ecuador hat die engagierte junge Frau zusammen mit Indianern ein Ökotourismus-Konzept erarbeitet und umgesetzt – Hilfe zur Selbsthilfe also. Freiwillige Beteiligung fördern, das ist auch ihr Ansatz in dem Projekt an der Uni Kiel. Nora Nording möchte niemanden mit ihren Ansichten bekehren oder vor den Kopf stoßen, sondern Sichtweisen mit anderen austauschen und ein gemeinsames Vorankommen fördern. Sie ist offen dafür, sich von Argumenten überzeugen zu lassen: „Ich finde es nur frustrierend, wenn Leute gar nicht reden wollen.“
Etwas radikaler in ihren Ansichten und Lösungsansätzen war Nora Nording früher. Als Greenpeace-Aktivistin stellte sie sich schon mal bei Blockaden auf Demonstrationen Problemen in den Weg, anstatt diese zu besprechen. Sie hat jedoch die Einsicht gewonnen, dass man mehr erreichen kann, wenn man auf Dialog setzt und nicht gegeneinander arbeitet. Dies macht sie zur perfekten Besetzung für den Beruf, den sie inzwischen ausübt. „Eigentlich wollte ich mal Dokumentarfilmerin werden“, verrät sie. Doch es kam anders. Und so wird Nora Nording weiterhin das tun, was sie selbst als ihren Anspruch beschreibt – „mit Spaß und Freude gesellschaftliche Anliegen umsetzen“.
ENERGIE|GE|LADEN
Energieforum 2014
13. November, 19–22 Uhr im Audimax der CAU
Veranstaltung zum Thema „Wie viel Energie braucht man zum Glück?“ mit Vortrag und Podiumsdiskussion
Mehr Infosim Netz unter www.klik.uni-kiel.de.
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