Die bezaubernden Grazien von Celtic woman gastierten am Montagabend in der Kieler Sparkassenarena und boten ihrem Publikum eine stimmlich perfekte Show mit vielen magischen Momenten.Man könnte schon fast sagen, die drei keltischen Damen und die virtuose, irisch hopsende Geigerin, boten eine monumentale Show – angesichts der etwas mauen Publikumsresonanz in der Kieler Arena wirkt ein solches Adjektiv jedoch etwas übertrieben. Schade eigentlich, aber die Ticketpreise, die bei 60€ erst losgingen, schreckten scheinbar viele Kieler ab.
Gelungen war der Abend jedoch trotzdem allemal. Lisa Kelly (Gesang), Chloë Agnew (Gesang),Susan McFadden (Gesang) und Máiréad Nesbitt (Violine) boten ihrem Publikum einen perfekten Abend mit keltischem Flair.
„Awakening“ war der erste Song des Abends und entführte die Zuhörer von Beginn an in die irischen Highlands. Große Klänge, großes Bühnenbild und mittendrin die drei singenden keltischen Ladys in prinzessinenhaften bonbonfarbenen Roben. Ein bisschen schade, ein bisschen unkeltisch, aber nichtsdestotrotz wunderschön und beeindruckend.
In Songs wie „I am sailing“ oder auch der bekannten Fußballhymne „You'll never walk alone“ gelingt es ihnen, durch typische Flöten, Geigen, Dudelsäcken oder auch Trommeln und ihren perfekten Sopranstimmen einen Hauch von Mittelerde in die Kieler Arena zu bringen.
Die Celtic Woman singen in ihren Songs von Liebe, von Hoffnung und Sehnsucht – kaum ein Song, der durch ihre eigene Interpretation nicht etwas Hymnisches und Großes bekommt.
Das Publikum erlebte einen unwiderstehlichen Reigen an emotionsgeladener Musik, der irgendwo zwischen Pop, Musical aber auch irischer Folklore anzusiedeln war.
In „Téir Abhaile Riú“ oder auch „Dúlaman“ kehrten sie zu ihren irischen Wurzeln zurück , ehe sie mit einem Medley aus „Les Miserables“ und „The lion king“ dem Broadway ein Tribut brachten. Eine sehr musikaleske und amerikanische Note kann man den Ladys wohl allgemein kaum absprechen. Wen wundert's, haben die „Celtic Woman“ doch in den USA den Grundstein zu ihrem weltweiten Erfolg gelegt.
Zusammenfassend darf wohl gesagt werden, dass es am glockenklaren Gesang der bezaubernden jungen Damen mit den engelsgleichen absolut Stimmen nichts auszusetzen gab, dass sie das, was sie tun wirklich in Perfektion beherrschen und dass es wunderschön ist und einen die Welt herum gerne mal vergessen lässt. Selbst die Hoffnung an einen Hauch von Riverdance wurde nicht enttäuscht, einen steppenden Iren mit unfassbar guter Haltung, der auch noch phantastisch Duselsack spielen konnte, hatten die Celtic Woman mitgebracht. Dennoch: Für Kiel war das Ganze vielleicht (leider) doch eine Nummer zu groß. Kiel ist eben nicht der Broadway!