KIELerLEBT in diesem Monat: Cornelia Blümer, 34 Jahre, Koordinatorin des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes der hospiz-initiative kiel e.v.
Berichtet Cornelia Blümer von ihrem Beruf, beginnen ihre Augen zu leuchten. Das aufrichtige Lächeln in ihrem Gesicht und ihre positiven Worte strahlen Wärme und Zuversicht aus. Die 34-Jährige umgibt eine lebensbejahende Aura, wie sie nur selten zu spüren ist. Cornelia Blümer koordiniert den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Kiel. Ein Dienst, der Familien mit lebensbedrohlich und lebensverkürzend erkrankten Kindern begleitet.
Kindheit im Kleintierzoo
„Nach dem Sozialpädagogik-Studium absolvierte ich mein Anerkennungsjahr im Osnabrücker Hospiz und hatte das Gefühl, als wäre ich zu Hause angekommen“, blickt Cornelia Blümer zurück. Das war 2004. Sieben Jahre zuvor hatte die damals 19-Jährige zum ersten Mal einen Menschen bis zum Lebensende begleitet – ihren schwer erkrankten Vater. „Die Hospizbewegung war in Deutschland erst in der Entwicklung. Andere Begleitmöglichkeiten konnte ich damals nur erahnen“, erinnert sich Cornelia Blümer, deren künftiger hospizlicher Weg sich in dieser Zeit entscheiden sollte.
Schon in ihrer Kindheit war Cornelia Blümer von allen Facetten des Lebens umgeben. Vor den Toren Braunschweigs wuchs sie in der 300-Seelen-Gemeinde Ampleben auf, dem Taufort Till Eulenspiegels. Die kleine Cornelia war aber weniger von Schalksnarren umgeben, sondern vielmehr von einer Großzahl von Tieren. Hunde, Katzen, Vögel, Schweine, Ziegen, Pferde, Wasserschildkröten – das Heim der Blümers erinnerte an einen Kleintierzoo. „Meine Mutter hat ein unglaublich großes Herz für Tiere. Verletzte, misshandelte und heimatlose Tiere haben wir aufgenommen, gehegt und gepflegt“, erzählt Cornelia Blümer, die seit ihrem Umzug im Jahr 2009 nach Kiel ihre Wohnung mit zwei wildgeborenen Katzen teilt. „Ich durfte die beiden in den ersten vier Wochen nicht berühren, da sie sich erst an Menschen gewöhnen mussten.“
Kiel als großes Glück
Aus Ampleben verschlug es Cornelia Blümer zum Studium nach Hildesheim. In den folgenden Jahren sollte sie sich aber nicht nur der Lehre widmen, sondern auch Teile der Welt bereisen. Ein halbes Jahr in einem Heim für Waisenkinder in der südindischen Provinz Tamil Nadu blieb Cornelia Blümer besonders in Erinnerung. „Eine vollkommen andere Welt, in der man vor ganz anderen Problemen steht als hier – wie zum Beispiel dem Mangel an Bildung, Hygiene und ärztlicher Versorgung.“ Doch die diplomierte Sozialpädagogin stellte sich auch dieser Herausforderung. Ebenso wie der Aufgabe, in Kiel einen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst aufzubauen: „Es ist eine besondere Aufgabe, ich liebe meine Arbeit und fühle mich in Kiel rundum wohl. Hier möchte ich gerne bleiben!“
Lifestyle mit Cornelia Blümer
Restaurant: Das „Café Resonanz“ am Lessingplatz, urgemütlich mit Wohlfühlfaktor.
Uhr: Seit Jahren „uhrlos“.
Entspannung: „Happiness is a purring cat“, ich hab gleich zwei: Mira und Santos.
Objekt: Derzeit mein neuer Wanderrucksack für meine Schottland-Tour.
Schlaf: Selten, aber schön!
Auto: Mein Golf II, Baujahr 92 ist ein echter Youngtimer – mit Fensterkurbeln!
Spleen: Ich sammle Keramiktassen, vorzugsweise mit Schafmotiv.
Moment: Ich freue mich schon auf meine neue Kollegin, die ab Juli für unser Projekt KLEE (Kinder Lebensbedrohlich Erkrankter Eltern) anfangen wird.
Handy: Ich hab immer zwei dabei – eins beruflich und eines privat.
After Work: Gehe ich montags supergerne zum Tanzkurs.
Ziel: Irgendwann möchte ich Polarlichter sehen.
Urlaub: Mache ich dieses Jahr in Schottland und wandere.